IfH-Studie: Fachkräfte aus anderen Wirtschaftsbereichen sind teuerBerufsausbildung für das Handwerk ohne Alternative

Die mittelständischen Betriebe des Handwerks sichern sich vor allem über die Berufsausbildung ihre Fachkräfte von morgen. Liegt der Auszubildendenanteil im Handwerk bei etwa 8 Prozent sind es knapp 3 in der Industrie und rund 3,5 im öffentlichen Dienst. Dabei bildet das Handwerk über Bedarf aus, leistet somit gesamtgesellschaftliche Beiträge.

In einer aktuellen Studie hat das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk
an der Universität Göttingen e.V. (IfH) herausgearbeitet, dass im Handwerk seit Anfang der 1990er Jahre vermehrt Fachkräfte aus anderen Wirtschaftsbereichen eingestellt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig und in der Regel branchenabhängig. Übergreifend wird jedoch festgestellt, dass viele Fachkräfte, die in anderen Wirtschaftsbereichen ausgebildet wurden, im Handwerk relativ schwer Fuß fassen. Hier ist eine umfangreiche Einarbeitung notwendig. Darüber hinaus – so ein weiteres Ergebnis des IfH – sind externe Fachkräfte teurer als selbst ausgebildete. Damit überhaupt Fachkräfte ins Handwerk wechseln, ist ein finanzieller Anreiz notwendig. Die Konsequenz: solche Mitarbeiter/-innen verdienen 7 Prozent mehr als solche, die im Handwerk ausgebildet wurden.

Fazit:
Bei allen Problemen bei der Suche geeigneter Bewerber/-innen und sämtlichen Schwierigkeiten im Ausbildungsalltag ist die Berufsausbildung für Handwerksbetriebe alternativlos! Die Handwerkskammer zu Köln appelliert an ihre Mitgliedsbetriebe, sich an der Nachwuchswerbung zu beteiligen und zum Beispiel Praktikumsplätze anzubieten. Die Ausbildungsbetriebe werden aufgerufen, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Unterstützung für die Nachwuchswerbung und die Berufsausbildung bieten insbesondere die Ausbildungsberatung und Ausbildungsvermittlung der Handwerkskammer.