Aufwärtstrend am Lehrstellenmarkt

Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge stieg um 3,1 Prozent



Die erheblichen Anstrengungen der Unternehmen und der Handwerksorganisationen, Nachwuchs für die Ausbildungsberufe des Handwerks zu gewinnen, schlagen sich inzwischen in den Ausbildungsstatistiken nieder. So hat das Handwerk in der Region Köln-Bonn im vergangenen Jahr nach vorläufigen Statistiken 4.896 Ausbildungsverhältnisse neu abgeschlossen, das ist ein Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits in den Jahren 2016 und 2017 war ebenfalls ein Zuwachs erreicht worden (Plus von 2,0 und 1,5 Prozent). Entsprechend diesem Aufwärtstrend am Lehrstellenmarkt ist auch die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse gestiegen, von 12.372 Ende 2017 um zwei Prozent auf 12.619 am Jahresende 2018.



Die Nachwuchswerbung des Handwerks richtet sich an Jugendliche aller Schulformen; in besonderer Weise werden drei Zielgruppen in den Blick genommen: Abiturienten/-innen, Jugendliche ausländischer Herkunft und junge Frauen. Für zwei dieser drei Zielgruppen zeigt die aktuelle Ausbildungsstatistik der Handwerkskammer erfreuliche Entwicklungen auf. So ist der Anteil der Abiturienten/-innen an der Gesamtzahl der Auszubildenden erneut gestiegen, von 18,6 Prozent am Jahresende 2017 auf 19,4 Prozent am Jahresende 2018.

Kontinuierlich erhöht hat sich in den vergangenen fünf Jahren auch der Anteil der Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit: Im Bezirk der Handwerkskammer zu Köln gab es am Ende des vergangenen Jahres 1.994 Auszubildende ausländischer Herkunft (Ende 2017: 1.782). Sie machen inzwischen einen Anteil von 15,8 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse aus (2017: 14,4 Prozent, 2014: 9,1 Prozent). Zur Steigerung dieser Ausländerquote trägt die Ausbildung junger Flüchtlinge erheblich bei: 203 Auszubildende stammen aus Syrien, 176 aus Afghanistan, 109 aus dem Irak - sie sind ganz überwiegend männlich, die meisten dieser Lehrlinge sind vermutlich Geflüchtete (dabei wird in den Statistiken der Handwerkskammer nur das Kriterium "Staatsangehörigkeit" erfasst, statistisch exakt können daher weder der Flüchtlingsstatus noch der Migrationshintergrund ermittelt werden).

Bei der Ausbildung junger Frauen fällt die Bilanz nicht zufriedenstellend aus. Am Ende des vergangenen Jahres wurden in den Handwerksunternehmen der Region Köln-Bonn 2.345 junge Frauen ausgebildet, mit einem Frauenanteil von nur noch 18,6 Prozent (2017: 20,3 Prozent, im Jahr 2010: 23,6 Prozent) ist das der niedrigste Stand seit mehr als 20 Jahren. In den von Frauen bevorzugt gewählten Ausbildungsberufen, beispielsweise bei der Ausbildung zur Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk, gibt es überdurchschnittlich viele unbesetzte Lehrstellen. In den von Schülerinnen eher selten gewählten Ausbildungsberufen in den Bau-, Ausbau-, Elektro- und Metall-Branchen fiel der Anstieg bei den im vergangenen Jahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen überdurchschnittlich stark aus; hingegen ergibt sich in dieser Ausbildungsstatistik der Handwerkskammer ein Minus von 19 Prozent bei den kaufmännischen Ausbildungsberufen, also in den Berufen mit hohem Frauenanteil



Betriebe, die ihre freien Ausbildungsstellen noch nicht mitgeteilt haben, können das mit unten stehendem Meldebogen nachholen.