Zwischenbilanz: Zahlreiche Praktikumsstellen und Ausbildungsplätze. Auch viele Arbeitsstellen für junge Arbeitslose mit Vermittlungshemmnissen.Köln-Bonner Handwerksbetriebe setzen weiter auf Berufsausbildung

Der inzwischen aufkommende Fachkräftemangel stellt immer mehr Handwerksbetriebe vor große Herausforderungen. In diesem Zusammenhang gewinnt für viele Betriebe die Berufsausbildung an Bedeutung. Auf diesem Wege sichern sie sich den zukünftigen Fachkräftebedarf und binden schon frühzeitig junge Menschen an sich. Gleichzeitig bieten sie den Auszubildenden einen Einstieg in Arbeit. Eine abgeschlossen Ausbildung im Handwerk bietet beste Voraussetzungen für eine krisenfeste Beschäftigung und die Ausgangsbasis für eine attraktive Karriere.

Zu Jahresbeginn hat die Handwerkskammer zu Köln ihre Mitgliedsbetriebe aufgerufen, freie Ausbildungsstellen zu melden. Sie möchte mit ihrem für Bewerber/-innen und Unternehmen kostenlosen Service „Passgenaue Ausbildungsvermittlung“ beide Seiten zusammenführen. Nun zieht die Handwerkskammer eine positive Zwischenbilanz. Knapp 600 Stellenangebote wurden bisher gemeldet. Diese werden unter anderem in den beiden Azubi-Speeddatings am 27. März 2014 in Bonn und am 9. April 2014 in Köln aufgegriffen.

Gerade im Handwerk werden Praktika intensiv genutzt, um potenzielle Auszubildende über einen längeren Zeitraum in der betrieblichen Praxis zu beobachten. Nach einem Praktikum wissen beide Seiten, auf was sie sich im Falle einer Ausbildung einlassen. Deshalb wirbt die Handwerkskammer auch Jahr für Jahr Praktikumsplätze ein. Fast 350 handwerkliche Unternehmen haben ihr Interesse an Schülerbetriebspraktika bekundet. Knapp 200 bieten die sechs bis zwölf Monate dauernden und von der Arbeitsagentur geförderten Einstiegsqualifizierungen an, mit denen junge Menschen auf eine anschließende Ausbildung vorbereitet werden. Knapp 300 Betriebe sind offen für Berufsfelderkundungen. Im Rahmen des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss – Neues Übergangssystem Schule/Beruf in NRW“ sollen Schüler/-innen der achten Jahrgangsstufe über solche Tagespraktika erste Eindrücke von Wirtschaft und einzelne Branchen bekommen.

Seit über 15 Jahren gibt es in NRW „Jugend in Arbeit plus“. Ziel dieses Programms ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren, die sich auf dem Arbeitsmarkt schwerer tun, den Einstieg oder Wiedereinstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Das Team der Handwerkskammer zu Köln hilft bei der passgenauen Vermittlung der Teilnehmer/-innen und der Beantragung von Fördergeldern der Arbeitsagentur. Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, dass auch diese Zielgruppe im Zuge des Fachkräftemangels in den Fokus der Handwerksbetriebe rücken.

Die Handwerkskammer zu Köln dankt allen Betrieben, die bereits ihre freien Praktikumsplätze, Ausbildungsstellen und Arbeitsplätze im Sinne von „Jungend in Arbeit plus“ gemeldet haben. Die anderen Handwerksunternehmen weist sie gleichzeitig darauf hin, dass auch jetzt noch Stellenmeldungen angenommen und von den Kolleginnen der Ausbildungsvermittlung sowie Jugend in Arbeit plus bedient werden.