Lediglich 2,0 Prozent der Meister/-innen sind arbeitslos. Bei Akademikern liegt der Wert bei 2,5 Prozent.Meisterabschluss schützt besser vor Arbeitslosigkeit als Bachelor und Master

Die Prognos AG hat ermittelt, dass in Deutschland bis zum Jahr 2020 etwa 1,8 Millionen Arbeitskräfte fehlen werden. Ein Großteil davon, nämlich 1,2 Millionen, im Segment „Fachkräfte mit Berufsabschluss“ und lediglich 500.000 im Bereich „Hochschulabsolventen/-innen“. „Im Rahmen der Nachwuchssicherung werden wir häufiger gefragt, ob Handwerksberufe krisenfest sind und eine Lebensperspektive bieten“, so Dr. Markus Th. Eickhoff, stellvertretender Geschäftsführer Bildungspolitik der Handwerkskammer zu Köln. „Mit der Gegenfrage >Kennen Sie arbeitslose Handwerksmeister/-innen?< lassen wir meistens nachdenkliche Gesichter zurück.“

Wovon das Handwerk seit langer Zeit ausgeht, haben nun Wissenschaftler/-innen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) bestätigt (siehe IAB-Kurzbericht 11/2015). Gerade einmal 2,0 Prozent der Handwerksmeister/-innen sind arbeitslos. Der Wert ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. So betrug er 2005 noch 6,7 Prozent. „Der Meisterabschluss ist die bildungspolitische Kernmarke des Handwerks“, fasst Eickhoff die erfreulichen Ergebnisse zusammen.

Auch eine Berufsausbildung, an die sich keine Fortbildung zum/zur Meister/-in anschließt, schützt nachhaltig vor Arbeitslosigkeit. Etwa 5 Prozent der Personen auf Gesellenebene haben keine Beschäftigung. Damit unterstreicht die duale Ausbildung ihren Stellenwert innerhalb der deutschen Bildungs- und Wirtschaftspolitik. In den letzten Jahren hat die Handwerkskammer zu Köln ihre Aktivitäten, den Ausbildungsanteil junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu steigern, ausgeweitet. In der Absicht ,>sofort richtiges Geld zu verdienen <, nimmt diese Zielgruppe überdurchschnittlich oft Arbeit auf Helferebene an. Das IAB hat nun ermittelt, dass Geringqualifizierte viermal häufiger arbeitslos sind als beruflich Qualifizierte. Eickhoff: „Der Job bei Vater im Kiosk, beim Onkel im Imbiss oder in der Fabrik ist keine Alternative zur Berufsausbildung.“

Schulabsolventen/-innen mit (Fach-)Abitur und Studienumorientierer/-innen sind weitere Zielgruppen, um die sich das Handwerk besonders bemüht. Dabei haben die Betriebe oftmals den Führungskräftebedarf und/oder eine bald anstehende Betriebsübergabe vor Augen. Viele junge Menschen streben an die Hochschulen, weil sie annehmen, lediglich mit einem Bachelor- oder Masterabschluss Aussicht auf krisenfeste Beschäftigung zu haben. „Mit diesem Märchen muss endlich Schluss sein“, fordert Eickhoff und stützt sich auf die Untersuchungsergebnisse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Der Anteil arbeitsloser Akademiker/-innen liegt bei 2,5 Prozent. Das ist erfreulich niedrig, jedoch höher als der entsprechende Wert bei Meistern/-innen.

Nähere Informationen zu den Ausbildungsberufen im Handwerk liefert das Berufsinformationsportal der Handwerkskammer zu Köln. Bei der Suche nach einer passenden Lehrstelle unterstützt die Ausbildungsvermittlung.