Was die Handwerkskammer seit einigen Wochen befürchtet, wird nun leider bestätigt: Erhebliche Baumängel am Kalker Tunnel. "Die Stadt muss jetzt den Beginn der Sanierungsarbeiten an der Mülheimer Brücke auf 2019 verschieben", fordert Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. Handwerkskammer fordert: Sanierung der Mülheimer Brücke auf 2019 verschieben

Köln: Schlechtes Zeugnis in Sachen Verkehr

Die Kölner Bürger als auch die Berufspendler und Besucher stellen der Stadt Köln in Sachen Verkehr ein schlechtes Zeugnis aus. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Komma  und des ADAC beurteilen nur 27 Prozent der befragten Verkehrsteilnehmer die Verkehrssituation in Köln als zufriedenstellend. Zu wenige Parkplätze, zu hohe Parkgebühren und eine Schwachstelle, auf die auch die Handwerkskammer immer hinweist, nämlich ein schlechtes Baumanagement, kritisieren die Autofahrer.



Fehlerdiagnose zeigt Baumängel am Kalker Tunnel

Was die Handwerkskammer seit einigen Wochen befürchtet, wird nun leider bestätigt: Erhebliche Baumängel am Kalker Tunnel. Prognostiziert wird die Fertigstellung der Sanierungsarbeiten erst für Ende 2018. "Wir sind fassungslos über die Ergebnisse der Fehlerdiagnose und die Bauzeitverlängerung. Die Stadt muss jetzt den Beginn der Sanierungsarbeiten an der Mülheimer Brücke auf 2019 verschieben", fordert der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Dr. Ortwin Weltrich. Dass möglicherweise eine Klage gegen die Ausschreibung der notwendigen baulichen Maßnahmen an der Brücke zu einer zeitlichen Entzerrung der Ertüchtigung der beiden Bauwerke Kalker Tunnel und Mülheimer Brücke führe, sei aus Sicht der Hand­werkskammer kein Glücksfall, sondern eher ein Beleg für die Fehler in der Handhabung von Großbaumaßnahmen, angefangen bei der Ausschreibung über die Baustellenkoordinierung bis hin zur Überwachung der Arbeiten.



Mehr Professionalität beim Baustellen-Management

"Wir haben bereits im Herbst 2015 mit dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Roters eine Mittelstandsvereinbarung unterzeichnet, die auch verkehrspolitische Aspekte beinhaltet. Die Verflüssigung des Straßenverkehrs steht dabei im Vordergrund, weil unsere Handwerksunternehmen jedes Jahr 290 Millionen Euro in Verkehrsstaus verlieren. Konkretisiert haben wir diese verkehrspolitischen Aspekte in einem gemeinsamen Aktionsprogramm Verkehr", betont Weltrich. Man habe seitens der Kammer und auch seitens der Stadt viel Zeit in das Papier investiert und gute Ideen entwickelt. Es gelte jetzt, sich daran zu orientieren.

Weltrich erwartet von der Stadt mehr Professionalität beim Baustellenmanagement, mehr Flexibilität bei der Baustellenterminierung und Baustellenkoordinierung und vor allem mehr Transparenz bei der Entscheidungsfindung. Zeitlich parallellaufende verkehrsbeeinträchtigende Arbeiten am Kalker Tunnel und an der Mülheimer Brücke lehnt die Kammer ab. Sie erwartet von der Stadt, nach all den Pannen, ein schlüssiges Konzept zur möglichst verkehrsverträglichen Ausführung beider Großbaumaßnahmen.