Kammer weiht Deutschlands modernste Bildungsstätte fürs Dachdecker-Handwerk ein
Handwerkskammer zu Köln weiht modernste Bildungsstätte für das Dachdecker-Handwerk in Deutschland ein
Fast vier Millionen Euro wurden in die neuen Hallen und in die Werkstattausstattung investiert, fünf Dachdeckermeister unterrichten den Berufsnachwuchs bei den überbetrieblichen Lehrgängen
Statt in Simmerath (Eifel) werden Kölner Auszubildende künftig in Köln die überbetrieblichen Lehrgänge besuchen
Alle Dachdecker-Lehrlinge besuchen während ihrer dreijährigen Ausbildung ergänzend zur Ausbildung im Betrieb und im Berufskolleg für 14 Wochen Lehrgänge im Bildungszentrum des Handwerks. Die knapp 700 Dachdecker-Lehrlinge der Region Köln-Bonn mussten bisher an den überbetrieblichen Lehrgängen im Bildungszentrum Simmerath (Eifel) teilnehmen. Für diese jungen Handwerker werden sich die Wege erheblich verkürzen, denn sämtliche überbetrieblichen Lehrgänge finden künftig in der neuen Bildungsstätte für das Dachdecker-Handwerk statt, die die Handwerkskammer auf dem Gelände ihres Bildungszentrums Butzweilerhof in Köln-Ossendorf errichtet hat.
Dort entstanden fünf Hallen mit insgesamt 2.100 Quadratmeter Fläche. In den Bau der Bildungsstätte und in die moderne Maschinen- und Werkstattausstattung hat die Handwerkskammer fast vier Millionen Euro investiert; Fördermittel des Bundes oder des Landes standen nicht zur Verfügung. Parallel zum Bau der Bildungsstätte hat die Handwerkskammer fünf Dachdeckermeister eingestellt, die als Ausbilder bei den überbetrieblichen Lehrgängen für die Qualifizierung des Berufsnachwuchses Sorge tragen. Die neue Bildungsstätte ist „der Garant für eine qualitativ hochwertige überbetriebliche Unterweisung“, betonte Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, bei der Eröffnungsveranstaltung.
Daran nahmen auch Fred Georg Schneider, Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks, und die Obermeister der vier Dachdeckerinnungen des Kammerbezirks Köln teil. Im Anschluss an die Feierstunde begann der „Tag der offenen Tür“, alle Ausbildungsbetriebe im Dachdecker-Handwerk der Region Köln-Bonn und alle Auszubildenden wurden zur Besichtigung der neuen Bildungsstätte eingeladen.
Wollseifer wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die überbetrieblichen Lehrgänge im Bildungszentrum des Handwerks eine wertvolle Ergänzung zur Ausbildung im Betrieb sind. Denn der Zeitdruck auf den Baustellen und bei der Ausführung von Kundenaufträgen lässt es oft nicht zu, dass die Auszubildenden einzelne für die Ausbildung wichtige Arbeitsvorgänge vertiefen können. Solche Wiederholungs- und Vertiefungsübungen sind daher Teil der überbetrieblichen Lehrgänge, für die bundesweit einheitliche Standards festgelegt sind. Neue Bestimmungen zu den überbetrieblichen Lehrgängen wurden im Herbst 2012 eingeführt. „Wir waren deutschlandweit der erste Ausbildungsträger, der den Nachweis über die Erfüllung der modernisierten Standards erbrachte“, so Wollseifer.
Zusätzlich zu den fünf Hallen sind auch zwei große Theorieräume sowie Umkleide- und Sanitärräume entstanden, natürlich getrennt für Damen und Herren. Derzeit sind nur 1,3 Prozent der Dachdecker-Auszubildenden in der Region Köln-Bonn weiblich, doch die räumlichen Voraussetzungen in der neuen Bildungsstätte für das Dachdecker-Handwerk machen es möglich, dass sich erheblich mehr junge Frauen als bisher für die Ausbildung zum Dachdecker entscheiden.