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kölnmetall - Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e. V.

Am Mittwoch (04.03.20) wurde die Agentur für Arbeit Köln zum größten Klassenzimmer Deutschlands. Rund 200 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus ganz NRW wollten sich im Rahmen des Jahreskongresses des Berufswahl-SIEGELS NRW vernetzen und gemeinsam diskutieren, wie sich Berufliche Orientierung in den kommenden Jahren weiterentwickeln könnte.Berufswahl - SIEGEL NRW tagte in Köln - rund 200 Teilnehmer - NRW-Schulminister Yvonne Gebauer besuchte den Kongress am Nachmittag

Auf dem Programm standen unter der Überschrift "Berufliche Orientierung 2030" Vorträge, Workshops und ein Gallery-Walk mit vielen Ideen aus nordrhein-westfälischen Schulen. Am Nachmittag informierte sich auch NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer über die schulischen Angebote und kam mit den Teilnehmern ins Gespräch.

Mit dem Berufswahl-SIEGEL werden Schulen für die Umsetzung einer exzellenten Berufs- und Studienorientierung ausgezeichnet. Diese Schulen werden durch kompetente Beratung dabei unterstützt, ihre Berufs- und Studienorientierung kontinuierlich zu verbessern. Das Programm gibt es seit rund 20 Jahren in NRW und ist heute mit 1.500 Schulen das größte deutsche Schulprojekt.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer verwies in ihrer Begrüßung auf das erfolgreiche Programm zur Berufsorientierung „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“. Hier werden ab der 8. Klasse Standardelemente der Beruflichen Orientierung in allen Schulen eingeführt, beispielsweise die Potentialanalyse und der Berufswahlpass. Die Ministerin betonte, dass sich KAoA und das Berufswahl-SIEGEL in idealer Weise ergänzten: „Das Ziel von KAoA ist es, allen jungen Menschen eine Orientierungshilfe und Anschlussperspektive für die Berufsausbildung oder das Studium zu geben. Und mit dem Berufswahl-SIEGEL wird eine ausgezeichnete Berufliche Orientierung nach außen sichtbar gemacht. So lassen sich weitere Schulen motivieren und inspirieren.“ Weiter erklärte Ministerin Gebauer: „Es lässt sich heute nur schwer erahnen, welche Berufe unsere Schülerinnen und Schüler in zehn Jahren ergreifen werden. Viele davon existieren heute noch nicht einmal. Aber wir können jetzt schon die Grundlagen dafür legen, dass sie die für sie richtige Entscheidung treffen. Ich danke allen Beteiligten für das großartige Engagement und die vielen kreativen Ideen.“

Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit, eröffnete den Kongress. Er betonte, dass die kontinuierliche Modulation des individuellen Entwicklungspfades und die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen eine Kernkompetenz für den Erfolg im Berufsleben von heute und morgen seien. Die erfolgreichen Anpassungen im Verlauf des Berufswegs seien wesentlich abhängig von der Kompetenz zur Entscheidungsfindung. 

Im Zuge der vom Berufswahl-SIEGEL begleiteten Berufswahlentscheidung der Jugendlichen würde ihnen das lebenslange Rüstzeug für die Bewältigung der weiteren beruflichen Herausforderungen vermittelt, so Torsten Withake. Wörtlich sagte er: „Hinter scheinbar einfachen Fragen, die das Berufswahl-SIEGEL stellt, etwa ‚Welche Praktika lassen sich organisieren, welche Workshops zum Beispiel in Firmen?‘ steht im Kern die wichtige Frage: Wie können wir gemeinsam Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützen, damit sie an der Schwelle zum Erwachsenwerden nachhaltige Erfahrungen mit der Welt der Berufe und der Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten machen können? Und dadurch frühzeitig die Mittel und Kompetenzen an die Hand bekommen, ihre Zukunft erfolgreich zu gestalten. Mit einer guten Beruflichen Orientierung können wir Schülerinnen und Schülern bei ihrem Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben und lebenslanges Lernen unterstützen. Wenn das gut gelingt, ist das wegweisend für das gesamte berufliche Leben der jungen Menschen.“

Dirk Werner, Leiter des Kompetenzfelds Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte im Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft, hob in seinem Eröffnungsvortrag „Digitale Bildung für den digitalen Wandel“ hervor, dass der digitale Wandel alle Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft beträfe. Er verändere auch die Berufe und die Anforderungen im Arbeitsleben. Eine duale Ausbildung sei nach wie vor eine sehr gute Basis für den Start in eine berufliche Karriere. Aber in der Berufsorientierung würde es immer wichtiger, praktische Einblicke in die Arbeitswelt zu gewinnen. „Welcher Beruf passt zu mir? Was sollten Schulabgänger mitbringen? Was haben Unternehmen zu bieten? Bei der Berufswahl können digitale Angebote und Medien einen wichtigen Beitrag leisten.“ Sie würden zudem in der späteren Aus- und Weiterbildung immer wichtiger, so Dirk Werner.

In einem Gallery-Walk stellten sich elf NRW-Schulen mit ihren „ausgezeichneten Ideen“ vor. Aus Köln präsentierte sich die Katholische Hauptschule Großer Griechenmarkt mit ihrer Einbindung von Unternehmen und Institutionen in die Berufliche Orientierung der Schule. Die Anna-Freud-Schule fördert Schülerinnen und Schüler mit Körperbehinderungen, chronischen sowie psychosomatischen Erkrankungen und erläuterte ihr innovatives Konzept der Beruflichen Orientierung.

In Workshops beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Weg ihrer beruflichen Zukunft. Die Lehrkräfte thematisierten unter anderem die Gestaltung von Kooperationen von Schulen und Unternehmen, die zukunftsorientierte Art und Weise von Berufsorientierung im digitalen Wandel und die Förderung von Medienkompetenz.

Weiterführende Informationen: www.netzwerk-berufswahlsiegel.de

Ansprechpartner für die Medien:

Saskia Dieke, kölnmetall, Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e. V., T: 0221. 57904-20/31, dieke@koelnmetall.de | Christoph Sochart, Stiftung PRO AUSBILDUNG, T: 0172.2158314, sochart@unternehmerschaft.de

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