Sebastian Beuchel

HWK Köln Sonderumfrage Ergebnisse Sonderumfrage: Zufriedenheit des Handwerks mit Standortbedingungen

Ergebnisse einer Umfrage unter Handwerksbetrieben im 1. Quartal 2025



Verkehrliche Erreichbarkeit, dienstleistungsorientiert und wirtschaftsfreundliche Ämter, keine Steigerung von Steuer- und Abgabenbelastungen sowie mittelstandsfreundliche öffentliche Ausschreibungen: Diese Themenbereiche sind zentrale Standortfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung der Handwerksbetriebe. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist essenziell für pünktliche Lieferungen, Erreichbarkeit von Kunden und Mobilität der Mitarbeitenden. Eine bürokratiearme und nutzerfreundliche Verwaltung kann durch effiziente Abläufe und gute Erreichbarkeit zur Entlastung der Betriebe beitragen. Auch die kommunale Steuer- und Abgabenpolitik sowie der Zugang zu öffentlichen Aufträgen beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks unmittelbar. Um einen Überblick über die Qualität der genannten Faktoren zu gewinnen, hat die Handwerkskammer zu Köln im 1. Quartal 2025 vorbereitend auf die Kommunalwahlen im Herbst 2025 eine Sonderumfrage zur „Zufriedenheit des Handwerks mit Standortbedingungen“ unter ihren Mitgliedsbetrieben durchgeführt.



Die Erkenntnisse im Überblick

  • Stau: Rund 64 Prozent der teilnehmenden Betriebe geben an, auf dem Weg zur Kundschaft regelmäßig im Stau zu stehen. Besonders stark betroffen sind Betriebe aus Köln und Bonn: In drei von vier Fällen berichten diese von regelmäßigen Beeinträchtigungen durch Staus
  • Stau: Die durch Stau entstehenden Kosten werden von den Betrieben mit durchschnittlich rund 2.500 Euro pro Monat angegeben, dies entspricht einer jährlichen Belastung des Betriebs von 30.000 Euro.
  • Handwerkerparkausweis: Die Nutzung und der wahrgenommene Mehrwert des Handwerkerparkausweises fallen sehr unterschiedlich aus: Nur 23 Prozent der Betriebe sehen einen tatsächlichen Vorteil bei der Stellplatzsuche. Die größten Potenziale zeigen sich örtlich in Köln sowie im gesamten Kammerbezirk im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, wo der Handwerkerparkausweis überdurchschnittlich positiv bewertet wird.
  • Grund- und Gewerbesteuer: Die Belastung durch die Grund- sowie die Gewerbesteuer hat aus Sicht der Handwerksbetriebe in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Die Reform der Grundsteuer wird dabei als wesentliche Ursache genannt.
  • Abgaben und Gebühren: Die Entwicklung der kommunalen Gebühren weist insgesamt auf eine spürbare Mehrbelastung hin – besonders in den Bereichen Abfallentsorgung, Abwasser und Sondernutzung öffentlicher Verkehrsflächen. Bei den Baugenehmigungen bleibt ein Großteil der Betriebe zwar unberührt, doch die betroffenen Unternehmen verzeichnen auch hier überwiegend steigende Kosten.
  • Öffentliche Ausschreibungen: Nur knapp 20 Prozent der Betriebe haben sich in den letzten fünf Jahren an öffentlichen Ausschreibungen beteiligt. Dabei werden insbesondere bürokratische Anforderungen, komplizierte Verfahren und unattraktive Preisgestaltung als Hinderungsgrund angegeben.
  • Regionaler Vergleich: Die höchste Standortzufriedenheit äußern Betriebe in Leverkusen, während Betriebe in Bonn am häufigsten Unzufriedenheit mit ihrem Standort angeben.