Das Projekt Umsteigen-Karriereberatung berät kleine und mittlere Unternehmen und verbindet Interessen von Studienaussteigern/innen und HandwerksbetriebenFach- und Führungskräfte: Finden - Fördern - Binden

Der Bedarf an leistungsstarken Auszubildenden für das Handwerk ist groß. „Aufgrund des zunehmend steigenden Technologisierungsgrads in einer Vielzahl von Handwerksberufen steigen die Anforderungen an das notwendige Hintergrundwissen der Auszubildenden.“ So beschreibt ein Handwerksmeister, der bereits erfolgreich Studienaussteiger/innen im eigenen Betrieb einsetzt, die aktuelle Situation. Zeitgleich wächst die Zahl der Studierenden, die ihr Studium zugunsten einer praxisorientierten dualen Ausbildung abbrechen. Diese Zielgruppe ist besonders attraktiv für das Handwerk, wie die bisherigen Erfahrungen zeigen.
Im vergangenen Jahr wurden im Projekt Umsteigen - Karriereberatung über 100 umfangreiche Einzelberatungen durchgeführt sowie zahlreiche Beratungen in Rahmen von Hochschulveranstaltungen. 35 Studierende konnten bereits erfolgreich in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt werden.
Die Vorteile von Studienaussteiger/innen für die Betriebe liegen auf der Hand und zeigen das enorme Potenzial dieser Zielgruppe: durch ihre akademische Vorbildung können sie sich schnell in komplexe und verantwortungsvolle Aufgaben einarbeiten. Sie verfolgen ihren neuen Karriereweg mit großer Zielstrebigkeit und fühlen sich dem Unternehmen, das ihnen Vertrauen schenkt, meist stark verbunden. Etwa die Hälfte der Studierenden, die in die Beratung kommen, hat das Studium bereits abgebrochen und ist daher für freie Stellen kurzfristig verfügbar.
Wichtig ist, die Wechselmotivation und Erwartungen dieser Zielgruppe an die Betriebe gezielt zu nutzen: Studienaussteiger/innen wünschen sich Anerkennung von bereits erbrachten Leistungen und die Planung individueller beruflicher Spezialkarrieren sowie die Entwicklung von Perspektiven und die systematische Weiterentwicklung.
Wie müssen sich Betriebe auf diese neue Zielgruppe einstellen? Was müssen sie tun und was tun sie bereits? Im Interesse der erfolgreichen Rekrutierung, Integration und Bindung an den Betrieb, gilt es, den genannten Erwartungen gerecht zu werden. Der Inhaber eines Handwerksbetriebs beschreibt seine Erfahrungen so: „Wir tun was wir können, um diese Auszubildenden zu halten. Jeder erhält spezifische Lehrgänge und kann sich je nach Bedarf weiterbilden. Ein ehemaliger Auszubildender von uns ist sogar Dozent an der Fachhochschule“. Vielfach ist die frühzeitige Planung der Meisterausbildung eine Möglichkeit, den spezifischen Erwartungen Rechnung zu tragen.
Aus Sicht der Betriebe erweist sich die eigene Ausbildung dieser Kandidaten/innen als Königsweg, dem Mangel an Fach- und Führungskräften zu begegnen und die Mitarbeiter/innen nach abgeschlossener Ausbildung an den eigenen Handwerksbetrieb zu binden.
Die Handwerkskammer bietet Betrieben, die auf der Suche nach leistungsstarken Auszubildenden sind, über dieses Projekt einen umfassenden Service. Wir unterstützen sie dabei, entsprechende Fachkräfte aus unserem Pool zu finden und entwickeln gemeinsam mit Ihnen Wege, geeignete Mitarbeiter/innen zu fördern und damit langfristig zu binden. Die personalstrategische Ausrichtung zielt auf die Schaffung attraktiver Karrierewege und systematischer Weiterbildung.
Wer seinen Mitarbeitern/innen eine gute Perspektive bieten kann, wird sie auch nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung binden. Die erfolgreiche Rekrutierung von Studienaussteiger/innen und ihre mittel- bis langfristige Bindung kann ein wesentlicher Baustein sein, Ihren Betrieb zukunftssicher zu machen.
Wir unterstützen Sie gerne und freuen uns auf Ihre Fragen.