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VerkehrspolitikFreie Fahrt für Rettungsfahrzeuge – Handwerk fordert bessere Kommunikation und praktikable Lösungen für Betriebe

Die Handwerkskammer zu Köln und die Kreishandwerkerschaft Köln begrüßen das Ziel der Stadt Köln, durch Anpassungen des Parkraums im Bezirk Innenstadt die durchgängige Fahrbahnbreite von 3,05 Metern für Rettungsfahrzeuge sicherzustellen. Die Gewährleistung der Einsatzfähigkeit von Rettungsdiensten ist von höchster gesellschaftlicher Bedeutung und wird von den Handwerksorganisationen uneingeschränkt unterstützt. Bei der Umsetzung und Kommunikation der Maßnahme sieht das regionale Handwerk Verbesserungsbedarf. 

Insbesondere fehlt es bislang an einem transparenten Zeitplan, klarer Kommunikation zur konkreten Lokalisierung der wegfallenden Stellplätze und angemessener Einbindung des betroffenen Gewerbes. Die Informationsmaßnahmen der Stadt Köln – insbesondere Flugblätter – reichen in Reichweite, Zielgruppenansprache und inhaltlicher Tiefe nicht aus, um die betroffenen Betriebe frühzeitig und umfassend zu informieren. In der offiziellen Kommunikation werden ausschließlich Anwohnerinnen und Anwohner adressiert; die existenziellen Belange der Handwerksbetriebe bleiben unberücksichtigt. Eine aktuelle Umfrage unter ansässigen Unternehmen der Handwerkskammer zu Köln zeigt, dass ein Großteil der Betriebe erst über Medienberichte von den Maßnahmen erfahren hat. So werden Maßnahmen umgesetzt, ohne zuvor Lösungen für die entstehenden Probleme zu suchen.

Besonders kritisch ist, dass neben Stellplätzen auch zahlreiche Ladezonen betroffen sind, die für die Funktionsfähigkeit sowohl ansässiger als auch in der Innenstadt tätiger Unternehmen unverzichtbar sind. Die neuen Regelungen erschweren das Be- und Entladen erheblich, verlängern Wege für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erhöhen den Zeitaufwand und führen zu zusätzlichen Kosten. Die Erreichbarkeit der Kundschaft wird eingeschränkt, was zu gravierenden Störungen in den Betriebsabläufen führt.

Thomas Radermacher, Präsident der Handwerkskammer zu Köln: "Dass Rettungsfahrzeuge ungehindert zum Einsatzort kommen müssen, steht für uns außer Frage. Dass eine große Zahl an Parkplätzen durch die Maßnahme wegfällt, stellt eine große Belastung für unsere Handwerkerinnen und Handwerker dar. Stellflächen in unmittelbarer Kunden- und Betriebsnähe sind für uns unabdingbar, da die Fahrzeuge als mobile Werkstätten fungieren. Den betroffenen Unternehmen fehlt es aktuell an Möglichkeiten, um nach dem Wegfall der Parkplätze und Ladezonen, weiterhin ordnungsgemäß und legal zu parken."

Nicolai Lucks, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Köln: "Ein transparenter Zeitplan, wann welche Parkplätze wegfallen, wäre ein erster Schritt, das regionale Handwerk angemessen einzubeziehen. Die aktuelle Lösung gefährdet akut die Handlungsfähigkeit und wirtschaftliche Existenz der Handwerksbetriebe. Hier ist rasches Handeln gefragt, indem Ladezonen und Parkplätze für Handwerkerinnen und Handwerker zeitnah neu ausgewiesen werden oder andere, praktikable Lösungen gefunden werden."



Sowohl die Handwerkskammer zu Köln als auch die Kreishandwerkerschaft Köln betonen, dass sie der Stadt Köln jederzeit als konstruktive Partner zur Verfügung stehen, um gemeinsam praxistaugliche und rechtssichere Lösungen zu finden, die die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin sicherstellt.