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Arne Schröder, Handwerkskammer zu Köln

Angesichts der eskalierenden Klimakrise sowie Deutschlands Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen ist der Ausbau Erneuerbarer Energien wichtiger denn je. Dazu braucht es dringend deutlich mehr Fachkräfte aus dem Handwerk, die beispielsweise Photovoltaikanlagen installieren, Gebäude sanieren und Wärmepumpen montieren. Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, traf sich deshalb jetzt mit den Fridays-for-Future-Aktivisten Pauline Brünger und Amadeo Kaus sowie dem Vorsitzenden des Kölner DGB, Witich Roßmann, im Bildungszentrum CampusHandwerk, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.Fridays for Future meets Handwerk

"Um die Energie- und Wärmewende umzusetzen, sind wir jetzt auf zahlreiche Expertinnen und Experten in handwerklichen Berufen angewiesen."

"Klimaneutralität und energiepolitische Unabhängigkeit sind nur erreichbar, wenn der Fachkräftemangel im Handwerk abgebremst und schnellstmöglich viele neue Fachkräfte hinzugewonnen werden können. Denn fest steht: Ohne das Handwerk geht es nicht. Mit Nachdruck arbeiten wir daran, bessere politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Wer wirklich etwas bewegen möchte, ist im Handwerk genau richtig. Daher ist das heutige Zusammentreffen mit Fridays for Future und dem DGB für uns extrem wichtig. Wir sind gespannt, ob die Bewegung es schafft, mehr engagierte junge Menschen fürs Handwerk zu interessieren", sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln.

Vertreter/-innen des Handwerks, von Fridays for Future und vom Deutschen Gewerkschaftsbund haben sich zu einem intensiven ersten Austausch getroffen. Dabei besichtigten die Fridays-for-Future-Aktivisten Pauline Brünger und Amadeo Kaus sowie der Vorsitzende des Kölner DGB, Witich Roßmann, das Bildungszentrum CampusHandwerk in Köln-Ossendorf. Darauf folgt ein inhaltliches Gespräch über das Gelingen der Klimawende, die Rolle des Handwerks sowie die zukünftige inhaltliche Zusammenarbeit.

Pauline Brünger, Sprecherin von Fridays for Future: "Die eskalierende Klimakrise macht deutlich: Der Ausstieg aus den fossilen Energien und der Einstieg in die Erneuerbaren ist längst überfällig! Um die Energie- und Wärmewende umzusetzen, sind wir jetzt auf zahlreiche Expertinnen und Experten in handwerklichen Berufen angewiesen. Die Politik muss den Fachkräftemangel in Angriff nehmen und sich für eine Attraktivierung der handwerklichen Ausbildung in klimarelevanten Berufen einsetzen. Es ist längst alles gesagt - Klimaschutz muss jetzt praktisch umgesetzt werden. Das schaffen wir nur gemeinsam: Kommt ins Handwerk, in eure Gewerkschaft und am 25. März mit Fridays for Future auf die Straße."

Fridays for Future, der DGB Köln und die Handwerkskammer zu Köln sehen einen wichtigen Schlüssel zum Erreichen dieser Ziele gleichermaßen darin, viel mehr - junge wie auch ältere - Menschen von einer dualen Berufsausbildung in den klimarelevanten Handwerksberufen zu begeistern. Denn Klimaneutralität zu erreichen, erfordert weit mehr Fachkräfte, als derzeit zur Verfügung stehen.

"Hierfür braucht es greifbare Ansätze mit unmittelbarer Wirkung", betont Witich Roßmann, Vorsitzender des Kölner DGB: "Wir engagieren uns für eine gleichwertige Förderung von dualer Berufsausbildung und Hochschulausbildung. Dazu gehören gleichwertige Verkehrstickets, der Bau von Azubi-Wohnheimen sowie bezahlbarer Wohnraum für Azubis. Berufsschulen und Berufskollegs müssen dringend modernisiert und in Lehrpersonal investiert werden. Es muss in jeder Hinsicht deutlich werden, dass sich Meisterbrief und Hochschulausbildung auf Augenhöhe bewegen, etwa indem Meisterabschlüsse wie Bachelor- und Masterabschlüsse öffentlich finanziert werden. Duale Ausbildung muss in unserer Gesellschaft einen gleichwertigen Status bekommen."

Das heutige Treffen dient als Kick-off für eine engere bundesweite wie regionale Zusammenarbeit. Der nächste Kölner Termin ist bereits in Planung.

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