"Sie liegen langfristig am richtigen Fleck", das verspricht die Wiesjahn GmbH&Co.KG in ihrer Firmenbroschüre über ihre Bodenbeläge. Am richtigen Fleck geplant wurden auch der Umbau und die Erweiterung des Firmensitzes direkt an der Dhünn im Leverkusener Stadtteil Bürrig. "2006, während des WM-Eröffnungsspiel Deutschland-Costa Rica war Richtfest, der Sieg wurde direkt mitgefeiert", erinnert sich Geschäftsführerin Pia Heße. "Mit dem Neubau wollten uns verändern, besonders wichtig waren uns helle, zusammenhängende Ausstellungsflächen und ein hoher Wiedererkennungswert nach außen."Funktion und Ästhetik - Baukultur im Handwerk: Wiesjahn GmbH & Co.KG

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Zuerst ins Auge fällt die abgerundete Holzfassade, die den Besucher auf den Betriebshof und automatisch zum Kundeneingang in das Geschäftshaus leitet. „Das ist gar kein Holz,“ so Frau Heße, „wir haben uns für robuste, hinterlüftete Fassadenplatten entschieden.“ Neun Jahre Witterung sind jedenfalls spurlos vorübergegangen. Die Fensterrahmen sind tatsächlich aus Holz, aber durchgängig im Dunkelblau des Firmenlogos beschichtet.
Zusammen mit den hellen Putzoberflächen und der Holzoptik hebt sich das dreiteilige
Gebäude selbstbewusst aber nicht plakativ von der benachbarten Wohnbebauung ab.

Abgehängte Decke, Oberflächen und Ausstellungsmöbel im Erdgeschoss gehören zum Corporate Design eines Parkettherstellers; die kubischen, weiß lackierten Mustertresen mit den flächenbündigen Einschubelementen wirken edel und unterstützen das Raumambiente, das auf den gestalterisch anspruchsvollen Kunden zielt.

Die Ausstellung im Kundenbereich ist zweigeschossig und durch eine parallel zur Fassadenrundung absteigende Treppe verbunden. Frau Heße erinnert sich an knifflige Planungsgespräche: „Hier war zuerst eine Wendeltreppe geplant; die hätte man aber nicht so selbstverständlich begehen können, das Untergeschoss wäre stärker abgekoppelt gewesen.“ Durch die große Deckenöffnung und die abgetreppte Schaufassade erhalten auch die im Untergeschoss ausgestellten Musterböden genügend Tageslicht.

Wieder auf dem Betriebshof fällt die graphische Gestaltung der Firmenfahrzeuge auf. „Hinten auf der Heckklappe, das ist der erste unserer Mitarbeiter, der vor zwei Jahren in den Ruhestand gegangen ist.“ In die durchgängige Außendarstellung der Firma sind auch Fahrzeuge und die Darstellung der Firma im Netz mit einbezogen.

Zum Schluss ein Blick in die Wohnung über den Geschäftsräumen: Fließende helle Räume und im Mittelpunkt der geradlinige, offene Kamin als Blickfang. Die Terrasse ist dreiseitig umlaufend, von hier aus sieht man die vollflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach der Lagerhalle. „Zur Selbstnutzung und Einspeisung,“ so Frau Heße, „die Leverkusener Sonne arbeitet mit.“

Vielerorts ziehen alteingesessene Gewerbebetriebe aus den städtischen Misch- und Wohngebieten auf die grüne Wiese. Fa. Wiesjahn, seit 1973 am jetzigen Standort, hat sich 2006 bewusst für den „alten“ Firmenstandort im gewachsenen Stadtviertel entschieden. Architektur und Bauweise haben dazu beigetragen, dass das oft sensible Nebeneinander von Wohnen und Betrieb in überzeugender Weise funktioniert.

Steckbrief

• Bauherr:
  Kurt Wiesjahn GmbH & Co.KG
  Parkett und Bodenbeläge
  Bendenweg 19
  53171 Leverkusen
  Telefon: 0214-679900
  Telefax: 0214-6799010
  kurt@wiesjahn.de
  www.wiesjahn.de
• Geschäftsführer: Kurt Wiesjahn, Pia Heße
• Mitarbeiter: 9
• Objekt: Umbau und Erweiterung eines Wohn- und Geschäftshauses mit Lagergebäude und Tiefgarage für die Firmenfahrzeuge
• Baujahr: 2005/2006
• Einzug: 2006
• Ausstellungfläche: 130 m²
• Bürofläche: 60 m²
• Lagerfläche: 370 m²
• Fläche PV-Anlage: 300 m²
• Bauantrag: 2005
• Planer:
  Gruppe 3 Architektur Wuppertal/Leverkusen
  Damaschkestraße 40 A, 51373 Leverkusen