Handwerkskammer gegen die geplante Schrankenanlage auf der Leverkusener Brücke

"Mit der derzeit geplanten LKW-Schrankenanlage vor der Leverkusener Brücke ist der Verkehrskollaps vorprogrammiert", prognostiziert der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Dr. Ortwin Weltrich. Schon die Geschwindigkeitsreduzierung im Vorfeld der eigentlichen Schranke auf 40 km/h wird nach Ansicht der Kammer zu kilometerlangen Staus auf der A1 und den zufließenden Autobahnen führen.

"Die Inbetriebnahme in der geplanten Form, mit Ampelanlagen und Fahrspurverengung, würde den Verkehr völlig zum Erliegen bringen", so Weltrich. Denn ein LKW wird für den Fall, dass trotz der Schranke die Zufahrt zur Brücke gesucht wird, automatisch eingebremst: Ein "Schrankenwächter" müsste den Fahrer dann auffordern, den vorgeschriebenen Weg zu nehmen. "Das dauert mindestens mehrere Minuten, dann steht der Verkehr auf der gesamten Spur". Zudem werde durch die auf 2,20 Meter verengten Fahrspuren die Passierbarkeit der Brücke für leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht unmöglich - und "das ist der im Handwerk weit überwiegend eingesetzte Fahrzeugtyp", betont Weltrich.

Leichte Nutfahrzeuge haben in der Regel eine Breite, inklusive Außenspiegel, von mehr als 2,20 Metern. Auch wenn Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen normalerweise die Brücke befahren dürfen, würde es de facto zu einer Aussperrung dieser vom Handwerk eingesetzten Fahrzeuge kommen. "Unsere Betriebe können das nicht mehr kompensieren. Wenn sie die Brücke nicht mehr nutzen können, entstehen Umwege von zehn und mehr Kilometern. Bei täglichen Fahrleistungen der Unternehmen zwischen 20 und 50 Kilometern bedeutet dies einen Umweg und zusätzliche Fahrtkosten von bis zu 50 Prozent, die der Handwerker dem Kunden natürlich nicht in Rechnung stellen kann. "Abgesehen von den zusätzlichen Kosten für Umwege verursachen die zu erwartenden Staus weitere finanzielle Schäden bei den Unternehmen", mahnt Weltrich.

Die Handwerkskammer fordert anstelle der Schranke eine verkehrsverträglichere Lösung. "Wir brauchen eine Alternative. Wir haben so viele Verkehrsexperten bei Straßen NRW. Da müssen doch bessere Maßnahmen erarbeitet werden können. So geben wir 600.000 Euro dafür aus, den Verkehr auf dem Kölner Autobahnring endgültig zum Erliegen zu bringen."