Arne Schröder

Herbsttagung der VollversammlungHWK-Präsident Thomas Radermacher blickt auf die ersten sechs Monate im Amt zurück

Thomas Radermacher, seit Mai Präsident der Handwerkskammer zu Köln, nutzte die Herbsttagung der Vollversammlung, um eine erste Bilanz seiner bisherigen Amtszeit zu ziehen. Im Mittelpunkt standen dabei seine Eindrücke zur Lage des regionalen Handwerks sowie dessen vielfältigen Aktivitäten anlässlich der Kommunalwahl 2025. Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war der Bericht von HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Erik Werdel: Er skizzierte, was die Handwerkskammer im laufenden Jahr für ihre Mitgliedsbetriebe erreichen konnte. Darüber hinaus gab es Beschlüsse zum Wirtschaftsplan, zur Berufsbildung sowie Ehrungen.

Präsident Thomas Radermacher berichtete in der Herbst-Vollversammlung von den ersten Eindrücken seiner Amtszeit: "Hinter mir liegt ein erstes Halbjahr, das geprägt war von vielen interessanten Gesprächen, Veranstaltungen, Gremienterminen und wichtigen Weichenstellungen für die Zukunft des Handwerks in unserer Region. Dabei durfte ich dem Handwerk in unserer Region eine Stimme geben und unsere Interessen auf unterschiedlichen Ebenen und gegenüber verschiedenen Partnern vertreten. In dieser Zeit habe ich von Ihnen und von meinen Handwerkskollegen im gesamten Kammerbezirk viel Unterstützung und Vertrauen erfahren. Dafür möchte ich Ihnen an dieser Stelle meinen besonderen Dank aussprechen."

In seinem Bericht ordnete er außerdem die wirtschaftspolitische Lage mit Blick auf Berlin und Brüssel ein und forderte von der Politik, zeitnah sichtbare Ergebnisse zu liefern, um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder nach vorne zu bringen. "Ich glaube, unsere Wirtschaft und insbesondere das Handwerk haben das Potenzial, den Umschwung zu schaffen. Dafür braucht es allerdings eine Wirtschaftspolitik, die endlich ins Handeln kommt", sagte Radermacher. Zudem ordnete er die Kommunalwahl 2025 und deren Folgen für das Handwerk im Kammerbezirk ein. Radermacher betonte, dass das regionale Handwerk das Rückgrat der Städte und Gemeinden sei, Arbeitsplätze schaffe, Fachkräfte ausbilde und mit seinen Dienstleistungen und Produkten die Nahversorgung und Lebensqualität vor Ort sichere. Er erinnerte daran, dass es nun auf kommunaler Ebene gute Rahmenbedingungen brauche, auf deren Grundlage sich das Handwerk optimal einbringen könne. Dringenden Handlungsbedarf sieht Radermacher beispielsweise in einer handwerksfreundlichen Verkehrspolitik, der Bereitstellung notwendiger Flächen und einer wirtschaftsfreundlichen Steuer- und Abgabenpolitik.

Danach berichtete HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Erik Werdel insbesondere über die Modernisierung der Kammerorganisation. Derzeit arbeitet die Handwerkskammer daran, ihren Service für die Mitgliedsbetriebe künftig schneller, transparenter und bedarfsorientierter zu gestalten. Dr. Werdel: "Unsere Verwaltung bildet ein stabiles Fundament, auf dem wir unseren Service für das Handwerk weiterentwickeln. So stellen wir uns intern strukturell und rechtssicher so auf, dass wir nach außen hin als moderner Dienstleister wahrgenommen werden. Hier sind wir auf einem guten Weg und unternehmen derzeit wichtige Schritte, um unseren Mitgliedsbetrieben einen verlässlichen und kundenorientierten Service zu bieten. Die Kolleginnen und Kollegen tragen jeden Tag dazu bei, dass wir die Interessen unserer Mitgliedsbetriebe wirkungsvoll unterstützen können – heute und in Zukunft."

Im Anschluss daran stellten die Geschäftsführerinnen einzelner Geschäftsbereiche zentrale Projekte und Arbeitsschwerpunkte vor. Simone Marhenke, Geschäftsbereich III (Bildung), berichtete über die zukünftige Modernisierung des Ausbildungs- und MeisterCampus mit dem Ziel, moderne und leistungsfähige Ausbildungsstätten zu schaffen. Stephanie Bargfrede, Geschäftsbereich IV (Unternehmensberatung, Handwerkspolitik und Internationales), legte den Fokus auf die handwerkspolitische Interessensvertretung – darunter Aktivitäten zur Kommunalwahl sowie den Masterplan Handwerk in Köln und Bonn. Zudem stellte sie Projekte zur Fachkräfteeinwanderung, eine Veranstaltung zu Exoskeletten und das HWK-Beratungsangebot zur Digitalisierung inklusive einer KI-Beratung vor.

Zu den Programmpunkten der Herbstvollversammlung gehörten auch die Ehrungen verdienter Ehrenamtsträger aus dem Handwerk. Ingrid Lohmar-Micklin und die beiden ehemaligen Vorstandsmitglieder Uwe Jünger und Rolf Mauss wurden aufgrund ihres langjährigen ehrenamtlichen Engagements anlässlich ihres Ausscheidens aus der Vollversammlung jeweils mit der Goldenen Münze der Handwerkskammer zu Köln geehrt. Lothar Neuhalfen, Matthias Klose und Ralf Neumann, deren ehrenamtliche Tätigkeit kürzer ausfiel, erhielten anlässlich ihres Ausscheidens aus der Vollversammlung jeweils die Silberne Münze der Handwerkskammer. Anlässlich ihres Ausscheidens als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige erhielten Hans Werner Willecke (Orthopädietechniker-Handwerk), Hans Erich Stief (Glaser-Handwerk) und Karl-Heinz Miebach (Metallbauer-Handwerk) jeweils eine Urkunde und die Silberne Plakette der Handwerkskammer zu Köln, Ulrich Bogusch (Maler- und Lackierer-Handwerk) die Bronzene. Darüber hinaus stimmte die Vollversammlung unter anderem über den Wirtschaftsplan 2026 sowie verschiedene Beschlüsse zur Berufsbildung ab.