
Messenger- und E-Mail-Marketing
Trotz aller Unkenrufe ist E-Mail-Marketing nicht tot – im Gegenteil: Es ist ein bewährtes Mittel zur Kundenbindung und -reaktivierung. Newsletter eignen sich besonders gut für Angebote und Produktverkäufe. Wichtig ist jedoch: Qualität vor Quantität. Wer seine Empfänger mit zu vielen oder irrelevanten Inhalten überflutet, riskiert Abmeldungen.
Vor allem junge Menschen schreiben jedoch kaum noch E-Mails. Messenger wie WhatsApp oder Telegram rücken deshalb stärker in den Fokus. Allerdings ist der Einstieg für Unternehmen komplexer als gedacht. Zugänge, Kosten und fehlende Nutzererwartungen bremsen die Entwicklung.
Als Mitgliedsunternehmen der Handwerkskammer zu Köln zeigen wir Ihnen gerne kostenlos, wie Sie Messenger- und E-Mail-Marketing für Ihre Geschäftszwecke nutzen können. Kontaktieren Sie uns!
Messenger-Marketing
Im Schnitt nutzen in Deutschland über 80 Prozent der Bevölkerung Whatsapp regelmäßig. Aufgrund dieser hohen Verbreitung und Nutzungsfrequenz von Whatsapp wurde schon in den 2010er Jahren eine Messenger-Marketing-Revolution prophezeit. Auch wenn diese bislang ausgeblieben ist, bieten sich für Unternehmen interessante Nutzungsmöglichkeiten.
Beim Einstieg ins Whatsapp-Marketing sollten Unternehmen unterscheiden zwischen:
- der klassischen Whatsapp-App (nur für private Nutzung) und
- der Whatsapp-Business-App, die speziell für kleine Unternehmen entwickelt wurde.
Letztere ist kostenlos, funktioniert ähnlich wie die normale App, lässt sich aber auf bis zu fünf Geräten nutzen, kann mit einer Festnetznummer verknüpft werden und bietet zusätzliche Funktionen wie ein Unternehmensprofil, einen Produktkatalog und automatische Antworten (z. B. bei Abwesenheit).
Für professionelles Messenger-Marketing – etwa beim Versand von Newslettern – benötigen Unternehmen die kostenpflichtige WhatsApp Business API, die insbesondere für größere Unternehmen oder datenschutzsensible Anwendungsfälle relevant ist.
Für Unternehmen bieten sich auf Whatsapp drei Einsatzmöglichkeiten:
1. WhatsApp-Newsletter
Diese Funktion ermöglicht es, Newsletter wie gewöhnliche Nachrichten direkt an Abonnenten zu senden – mit Öffnungsraten von über 90 % ein sehr effektiver Kanal. Voraussetzung ist die Zusammenarbeit mit einem offiziellen WhatsApp-Solution-Partner oder einem spezialisierten Dienstleister wie Superchat oder Sinch Engage (ab ca. 60 €/Monat). Pro versendeter Nachricht fallen zusätzlich etwa 11 Cent pro Empfänger an. Nutzer können direkt auf Nachrichten antworten, was den Kanal für persönliche Kommunikation und Kundenbindung attraktiv macht. Wichtig: Die „Broadcast“-Funktion der kostenlosen WhatsApp Business App darf nicht für Marketingzwecke genutzt werden.
2. WhatsApp-Kanäle & Status-Funktion
WhatsApp-Kanäle sind vergleichbar mit einem News-Feed: Beiträge erscheinen im Bereich „Aktuelles“ – nicht als Nachricht im Chat. Nutzer können sie passiv konsumieren, aber nicht darauf antworten oder sie kommentieren. Die Einrichtung eines Kanals ist kostenlos, die Öffnungsraten sind im Vergleich zu einem Whatsapp-Newsletter aber deutlich geringer. Für kleinere Handwerksbetriebe kann die Status-Funktion der WhatsApp Business App eine gute Alternative darstellen. Diese ähnelt den bekannten Status-Updates aus dem privaten Bereich – allerdings sehen nur Kontakte die Beiträge, die die Telefonnummer des Unternehmens gespeichert haben.
3. Kundenservice über WhatsApp
Auch Handwerksbetriebe können Whatsapp für ihren Kundenservice nutzen – etwa für Terminabsprachen oder Rückfragen. Dabei gilt: Die erste Nachricht muss vom Kunden ausgehen, und Marketinginhalte sind im direkten Chat nicht erlaubt. Über die Status-Funktion dürfen jedoch auch werbliche Inhalte verbreitet werden.
Telegram-Kanäle funktionieren ähnlich wie WhatsApp-Kanäle, sind kostenlos und tauchen als Nachrichten im „normalen“ Chatverlauf auf. Bislang nutzen jedoch nur wenige Unternehmen diesen Kanal.
5 Tipps zum E-Mail-Marketing
Der Aufbau eines E-Mail-Verteilers erfordert Geduld, lohnt sich aber. Wichtig ist, dass Empfänger dem Newsletter eindeutig zugestimmt haben (Double-Opt-in). Auch bei analoger Anmeldung muss das Abonnement per E-Mail bestätigt werden.
1. Newsletter: Braucht man ein Newsletter-Tool?
Ja! Zwar lassen sich Newsletter auch aus dem normalen E-Mail-Programm per Massenmail oder Serienmail verschicken, aber rechtliche, technische und gestalterische Gründe sprechen klar für professionelle Tools. Sie ermöglichen einfache Abmeldungen (rechtlich notwendig), sorgen für eine bessere Zustellbarkeit und vermeiden Darstellungsfehler.
2. Anbieter-Check: Welches Newsletter-Tool ist das beste?
Für kleinere Handwerksbetriebe dürfte häufig ein kostenloses Einsteigerpaket reichen. Deutsche Anbieter wie Cleverreach oder Rapidmail legen besonderen Wert auf Datenschutz. Bekannte Alternativen sind Brevo oder Mailchimp.
3. Design: Wie sieht ein guter Newsletter aus?
Ähnlich wie eine Website sollte auch ein Newsletter mobiloptimiert und übersichtlich sein. Die Gestaltung sollte in Einklang mit dem Corporate Design des Unternehmens stehen, also beispielsweise die gleichen Farben und Schriften wie auf der Website benutzt werden. Bilder helfen, Aufmerksamkeit beim Empfänger zu erzeugen. Die Struktur sollte klar und der Text nicht zu lang sein
4. Inhalt: Welche Inhalte funktionieren?
Ein klares Thema in der Betreffzeile erhöht die Öffnungsrate. Neben Angeboten eignen sich Tipps („5 Dinge, die man bei der Zimmerfarbe beachten sollte“), Wissenswertes („Die Zimmermannskluft erklärt“) oder Neuigkeiten („Unser neuer Meister Max stellt sich vor“). Ideal ist ein Thema pro Newsletter. Bei mehreren Themen: kurze Teaser mit weiterführenden Links (z.B. Artikel auf der Website). Beim Produktabverkauf ist es außerdem wichtig, einen Handlungsaufruf (Call-to-Action) zu platzieren (z.B. „Jetzt bestellen und 20 % Rabatt erhalten“).
5. Analyse: Wie kann man den Newsletter optimieren?
Um zu überprüfen, ob ein Newsletter erfolgreich war, sollte man ihn analysieren und daraus Schlüsse für den nächsten ziehen. Wichtige Kennzahlen sind:
- die Zustellrate: möglichst nah an 100 %
- die Öffnungsrate: ab ca. 20 % gut
- die Klickrate: unter 3 % = optimierungsbedürftig
Mit A/B-Tests können Inhalte optimiert werden. Dabei werden zwei Varianten an je eine Hälfte der Empfänger gesendet, und die erfolgreichere Version zeigt, was besser funktioniert.