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Kölner Verkehrspolitik: Erneut stellt die Handwerkskammer zu Köln fest, dass sie seitens der Stadt entweder nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht in die Planung von Maßnahmen im Verkehrsbereich einbezogen wird - wie jetzt bei den Überlegungen einer Einbahnstraßenregelung für die Kalker Hauptstraße. Nicht abgestimmte städtische Verkehrsmaßnahmen ärgern Handwerksunternehmen und gefährden Versorgung mit Dienstleistungen

Im Fall der beabsichtigten Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung für die Kalker Hauptstraße, die auf der Tagesordnung der nächsten Verkehrsausschusssitzung steht, sieht sich die Handwerkskammer erneut übergangen. "Es ist für uns nicht mehr nachvollziehbar, wie ignorant die Stadt teilweise mit unseren Anregungen und Forderungen umgeht. Sei es beim Rückbau von 200 Stellplätzen in der City, beim Masterplan Parken, bei der Einrichtung von autofreien Zonen am Friesenwall und an der Deutzer Freiheit. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Aktuell hätten wir uns bei der vorgesehenen Einbahnstraßenregelung der Kalker Hauptstraße oder bei der Rodenkirchener Hauptstraße gerne mit unserer Expertise eingebracht", so Hans-Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln.

Die Handwerkskammer setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Handwerksunternehmen ihre Kunden in allen Stadtbezirken, vor allem aber auch in der City, gut erreichen können und dort in der Nähe des Einsatzortes geeignete Parkplätze finden. Wollseifer: "Wir fordern die gute Erreichbarkeit der Kundenstandorte und eine ausreichende Zahl von Servicestellplätzen ja nicht nur zum Wohl unserer Unternehmen. Es geht schließlich auch um die Versorgung von Kölner Bürgerinnen und Bürgern mit handwerklichen Dienstleistungen. Wir bekommen immer häufiger Anrufe von unzufriedenen Handwerksbetrieben, die sich über Verkehrsprobleme insbesondere über Parkplatzmangel beklagen und überlegen, ob sie überhaupt noch Aufträge in der City annehmen sollen." Die Erfahrung der Handwerkunternehmen zeigt, dass zumindest die Anfahrtskosten an die Bedingungen vor Ort angepasst und die Anfahrtspauschalen wegen der langen Parkplatzsuche in der Kölner Innenstadt höher bemessen werden müssen.

Für die angestrebten Pläne zur Umgestaltung der Kalker Hauptstraße und der Hauptstraße in Rodenkirchen sowie aller anderen städtischen verkehrspolitischen Vorhaben im Stadtgebiet sind integriertes Denken und Handeln erforderlich - und nicht eine ausschließlich auf den Radverkehr fokussierte Vorgehensweise. Hier müsse die Gentrifizierung der Stadtviertel und die Prosperität der Wirtschaft - Handwerk und Einzelhandel - Ausgangspunkt der Maßnahmen sein. Auch dann werde man eine Verbesserung der Situation für Radfahrer schaffen - im Sinne der Betriebe sowie Bürgerinnen und Bürger vor Ort.