Mona Neubaur (2.v.r.), Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, diskutierte mit Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland, Frank Mund, Präsident Verband des KFZ-Gewerbes NRW, Susanne Fabry, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin RheinEnergie, und Moderator Gregor Schnittker (von links).
Arne Schröder
Mona Neubaur (2.v.r.), Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, diskutierte mit Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland, Frank Mund, Präsident Verband des KFZ-Gewerbes NRW, Susanne Fabry, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin RheinEnergie, und Moderator Gregor Schnittker (von links).

polisMOBILITYNRW-Wirtschaftsministerin Neubaur setzt bei Antriebswende auf Handwerk

Die Handwerkskammer zu Köln und HANDWERK.NRW haben auf der polisMOBILITY zu einer Diskussionsveranstaltung zur Antriebs- und Energiewende eingeladen. Mit dabei war die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, die die zentrale Rolle des Handwerks im Zuge der Antriebswende betonte.

Die polisMOBILITY der Koelnmesse (22./23. Mai 2024) gilt als führende branchenübergreifende Messe für die Verkehrswende im urbanen Raum. Da die Verkehrswende auch für das Handwerk ein zentrales Thema ist, richteten die Handwerkskammer zu Köln und HANDWERK.NRW im Rahmen der polisMOBILITY am Mittwochnachmittag (22. Mai) eine Podiumsdiskussion aus: Unter dem Titel "Handwerk und Industrie als Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende" ging es um die Schlüsselrolle von Handwerk und Industrie bei diesen Themenfeldern sowie um die notwendigen politischen Rahmenbedingungen.

In einem einführenden Grußwort verdeutlichte Hans Peter Wollseifer, Präsident der HWK Köln, wie herausfordernd die Antriebswende für viele Handwerksbetriebe selbst ist: "Unternehmen mit einem Fuhrpark von 30 oder mehr Nutzfahrzeugen brauchen erst einmal die Infrastruktur, um umzurüsten. Und sie müssen sich das auch erst einmal leisten können. Für die meisten Branchen im Handwerk ist Mobilität überlebenswichtig – weil Betriebe entweder mit ihren Fahrzeugen zu den Kunden fahren oder ihre Geschäfte für die Kunden erreichbar bleiben müssen. Politik und Gesellschaft dürfen die vielen Herausforderungen, vor denen Unternehmen im Kontext der Antriebswende stehen, nicht außer Acht lassen. Vielmehr benötigt die Wirtschaft gute Rahmenbedingungen zur Bewältigung des Transformationsprozesses. Wenn das gelingt, sind Handwerk und Industrie mit Innovation und Tatkraft Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende."

Einen politischen Impuls zur Podiumsdiskussion gab Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie betonte die zentrale Rolle des Handwerks bei der Antriebswende: "Klimaschutz braucht eine moderne Infrastruktur und einen konsequenten Umstieg auf emissionsarme Antriebe. Der Verkehrssektor ist einer der größten CO2-Emittenten und hier besteht dringender Handlungsbedarf. Bei unseren Anstrengungen für eine umfassende Antriebswende setzen wir in Nordrhein-Westfalen auf unsere kompetenten und engagierten Handwerkerinnen und Handwerker, die Ladepunkte installieren, Photovoltaikanlagen errichten und Elektrofahrzeuge zuverlässig reparieren. Viele Handwerksbetriebe haben die Elektromobilität schon als Zukunftsfeld für sich erkannt und bauen ihr erfolgreiches Geschäftsmodell auf klimafreundlichen Antrieben auf. Gemeinsam machen wir weiter Tempo für die nachhaltige Mobilität der Zukunft."

Teilnehmende der anschließenden Podiumsdiskussion waren neben Ministerin Neubaur Susanne Fabry (Vorstand Netze, Personal; Arbeitsdirektorin der RheinEnergie AG), Judith Kleinemeyer (Manager Government Affairs & Community Involvement Ford Deutschland GmbH) und Frank Mund (Präsident Verband des Kfz-Gewerbes Nordrhein-Westfalen e.V.).

Ministerin Neubaur betonte in der von Moderator Gregor Schnittker geleiteten Diskussion, wie wichtig Klarheit beim Umstieg auf Elektromobilität sei – für Hersteller, Verbraucher und andere Akteure. Judith Kleinemeyer von Ford griff das auf und sagte: "Die Zukunft ist elektrisch – das betrifft auch die Nutzfahrzeuge. Die Zukunft ist aber nicht nur elektrisch, sondern auch digital." Gerade für Handwerksbetriebe, die häufig kurze Anfahrtswege zu ihren Kunden haben, böten Elektrofahrzeuge große Chancen: durch geringere Betriebskosten, aber auch durch die Möglichkeit eines digitalen Flottenmanagements. Perspektivisch könnten E-Fahrzeuge zudem auch als Energiespeicher genutzt werden, um darin Werkzeuge zu laden. Viele Kunden müssten die Elektromobilität jedoch noch lernen, so Kleinemeyer: "Wir müssen bei Elektromobilität umdenken – man muss die Fahrzeuge zwischendurch laden."

Kfz-Gewerbe-NRW-Präsident Frank Mund ging unter anderem auf die Herausforderungen bei der Ausweitung der E-Mobilität ein: "Die große Herausforderung ist, preiswerte Fahrzeuge in den Markt zu bringen – das ist es, was die Kunden wollen." Gebrauchte E-Autos seien noch nicht ausreichend vorhanden und würden häufig mit Reichweiten-Problemen verknüpft. Zudem fehlten Anreize für den Umstieg, so Mund, der eine finanzielle Beteiligung von Fahrzeugbesitzern bei Nutzung ihrer Autos als Energiespeicher ins Spiel brachte. Für das Kfz-Handwerk sei die Ausweitung der E-Mobilität jedenfalls kein Problem, sagte Mund: "Wir bilden seit 2013 Kfz-Mechatroniker aus, die an den Fahrzeugen arbeiten können. Das Handwerk kann E-Fahrzeuge, Wasserstofffahrzeuge und konventionelle Fahrzeuge."

Damit die Antriebswende Fahrt aufnehmen kann, braucht es ein ausreichendes Netz und genügend Ladesäulen. "Wir sind neben den Straßen die Infrastruktur, um die Themen Antriebs- und Energiewende umzusetzen. Wir sind diejenigen, die dafür sorgen, dass die E-Autos geladen werden können", sagte Susanne Fabry von der RheinEnergie. Diese baue das Netz in Köln massiv aus, dennoch könnten nicht überall gleich gut E-Fahrzeuge geladen werden. Und klar sein müsse auch: Es könnten etwa nicht alle Lkw und Busse an einem Standort gleichzeitig geladen werden. Vielmehr zeige die Entwicklung in eine Richtung, dass der Fokus auf Schnellladesystemen mit kürzeren Ladezeiten liegen wird. Was Ladesäulen im öffentlichen Raum angeht, machte Fabry deutlich: "Mit der Ladesäule verdienen Sie im Moment kein Geld." Für die Errichtung von Ladesäulen sei man auf Förderprogramme angewiesen.

Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu erhöhen, sei die Förderlogik verändert worden, so Ministerin Neubaur. Die Landesregierung fördere unter anderem die Errichtung von Ladeinfrastruktur bei Arbeitgebern (für deren Mitarbeitenden), Wohnungsgenossenschaften und Mehrfamilienhäusern.

Auf die abschließende Frage von Moderator Gregor Schnittker, wer nun der größte Treiber bei der Transformation sein müsse, antwortete Judith Kleinemeyer: Alle – es gehe nur gemeinsam.

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Gregor Schnittker moderierte das Diskussionspanel "Handwerk und Industrie als Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende" auf der polisMOBILITY 2024.
Arne Schröder
Gregor Schnittker moderierte das Diskussionspanel "Handwerk und Industrie als Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende" auf der polisMOBILITY 2024.

"Die Wirtschaft benötigt gute Rahmenbedingungen zur Bewältigung des Transformationsprozesses. Wenn das gelingt, sind Handwerk und Industrie mit Innovation und Tatkraft Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende“, betonte Hans Peter Wollseifer, Präsident Handwerkskammer zu Köln.
Arne Schröder
"Die Wirtschaft benötigt gute Rahmenbedingungen zur Bewältigung des Transformationsprozesses. Wenn das gelingt, sind Handwerk und Industrie mit Innovation und Tatkraft Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende“, betonte Hans Peter Wollseifer, Präsident Handwerkskammer zu Köln.

"Bei unseren Anstrengungen für eine umfassende Antriebswende setzen wir in Nordrhein-Westfalen auf unsere kompetenten und engagierten Handwerkerinnen und Handwerker, die Ladepunkte installieren, Photovoltaikanlagen errichten und Elektrofahrzeuge zuverlässig reparieren", sagte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Arne Schröder
"Bei unseren Anstrengungen für eine umfassende Antriebswende setzen wir in Nordrhein-Westfalen auf unsere kompetenten und engagierten Handwerkerinnen und Handwerker, die Ladepunkte installieren, Photovoltaikanlagen errichten und Elektrofahrzeuge zuverlässig reparieren", sagte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland.
Arne Schröder
Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland.

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, im Gespräch mit Moderator Gregor Schnittker (von links).
Arne Schröder
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, im Gespräch mit Moderator Gregor Schnittker (von links).

Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland, Frank Mund, Präsident Verband des KFZ-Gewerbes NRW, Susanne Fabry, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin RheinEnergie, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, und Moderator Gregor Schnittker (von links).
Arne Schröder
Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland, Frank Mund, Präsident Verband des KFZ-Gewerbes NRW, Susanne Fabry, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin RheinEnergie, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, und Moderator Gregor Schnittker (von links).

Panel "Handwerk und Industrie als Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende"
Arne Schröder
Panel "Handwerk und Industrie als Ermöglicher der Antriebs- und Energiewende"

Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Hauptgeschäftsführer von HANDWERK.NRW, Frank Mund, Präsident Verband des KFZ-Gewerbes NRW, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Susanne Fabry, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin RheinEnergie, Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland, Hans Peter Wollseifer, Präsident Handwerkskammer zu Köln (von links).
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Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Hauptgeschäftsführer von HANDWERK.NRW, Frank Mund, Präsident Verband des KFZ-Gewerbes NRW, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Susanne Fabry, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin RheinEnergie, Judith Kleinemeyer, Managerin Government Affairs Ford Deutschland, Hans Peter Wollseifer, Präsident Handwerkskammer zu Köln (von links).