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Suchmaschinen-Marketing

Eine Website nützt einem Handwerksunternehmen nur etwas, wenn sie bei relevanten Suchbegriffen (Keywords) auch gefunden wird. Bei der Suche nach dem eigenen Unternehmensnamen ist es in der Regel einfach, bei Google ganz oben zu stehen. Doch Kunden, die zum ersten Mal einen bestimmten Handwerker, ein Produkt oder eine Dienstleistung benötigen, suchen nicht nach dem Unternehmensnamen, sondern googeln nach einem Gewerk (z.B. „Gebäudereinigung Leverkusen“), einem Produkt (z.B. „Geburtstagstorte Bonn“), einer Leistung (z.B. „Gasherd anschließen Bergheim“) oder schlichtweg nach ihrem Problem (z.B. „Abfluss verstopft Köln“). An der Stelle wird es meist deutlich schwerer, bei Google auf den vorderen Rängen zu erscheinen – insbesondere, wenn der Wettbewerb sehr stark ist (z.B. bei „Friseur Köln“). Suchmaschinen-Marketing ist daher auch für Handwerksunternehmen ein relevantes Thema. 

Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer zu Köln können sich kostenlos zu Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) beraten lassen. Sprechen Sie uns an! 



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Unterschied zwischen Suchmaschinenwerbung (SEA) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) 

Suchmaschinen-Marketing (Search Engine Marketing, SEM) ist unterteilt in Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertising, SEA) und Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO). Beide Ansätze verfolgen das Ziel, in Suchmaschinen weit oben gelistet zu werden, unterscheiden sich aber in Vorgehen und Kostenstruktur deutlich. 

Bei der Suchmaschinenwerbung (SEA) zahlt der Website-Betreiber für jeden Klick auf eine Anzeige Geld – mitunter sogar mehrere Euro. Möchte man auf Google bei einem bestimmten Suchbegriff ganz oben stehen, braucht man lediglich genug Google-Ads-Budget. Ob sich Suchmaschinenwerbung rechnet, hängt vom individuellen Fall ab. Die beiden größten Vorteile von SEA sind, dass die Werbung sofort ausgespielt wird und die Anzeigen noch über den „normalen“ (organischen) Suchtreffern erscheint. 

Bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zahlt man kein Geld an Google oder eine andere Suchmaschine. Kostenlos im engeren Sinne ist jedoch auch sie nicht. Denn der Zeitaufwand für Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung kann beachtlich sein. Ein Nachteil gegenüber SEA ist zudem, dass SEO-Maßnahmen nicht sofort greifen. So können mehrere Monate vergehen, bis sich SEO-Maßnahmen auf der Website positiv auf das Google-Ranking auswirken. Zwar ergänzen sich SEO- und SEA-Maßnahmen oft und sollten deshalb nicht gegeneinander ausgespielt werden, tendenziell kann man jedoch sagen, dass SEO im Vergleich zu SEA langfristig oft günstiger ist.  

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Suchmaschinenoptimierung (SEO) 

SEO-Maßnahmen lassen sich grob in zwei Bereiche unterteilen: Onpage-SEO umfasst alle Veränderungen direkt an der Website, wie z. B. Texte, Überschriften und technische Strukturen. Diese Maßnahmen sind in der Regel direkt steuerbar. Offpage-SEO dagegen betrifft externe Faktoren wie Verlinkungen (Backlinks) von anderen, thematisch passenden Websites (Backlinks). Diese lassen sich nur indirekt beeinflussen. Insgesamt hat Google über 200 Ranking-Faktoren. Auch wenn viele bekannt sind, bleibt die genaue Gewichtung geheim.  

5 Tipps zur Suchmaschinenoptimierung 

Generell sollte man bei Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung auf unerlaubte Tricks wie etwa die bloße Aneinanderreihung von Suchbegriffen („Keyword Stuffing“) verzichten. Selbst wenn manche zweifelhafte Techniken noch immer funktionieren, bergen sie doch die Gefahr, dass Google die Täuschungsversuche in naher Zukunft erkennt und die Website mit einer schlechten Platzierung abstraft. Da die technische Suchmaschinenoptimierung (z.B. die Verbesserung der Ladezeit) bei Website-Baukastensystem gar nicht und bei anderen CMS für Laien nur sehr bedingt möglich ist (z.B. über Plugins), werden hier nicht näher behandelt. 

1. Keyword-Recherche: Welche Suchbegriffe sind relevant? 

Ziel ist es nicht, bei allen Suchbegriffen weit oben zu stehen, sondern bei relevanten. Bevor man mit der Suchmaschinenoptimierung beginnt, sollte man daher recherchieren, für welche Begriffe man seine Website optimieren will. Geschäftsrelevant sind für Handwerker in der Regel lokale Suchen nach dem Gewerk (z.B. Tischler Köln) sowie leistungs- oder produktbezogene Anfragen (z.B. Einbauschrank Köln). Synonyme (z.B. „Schreiner“ und „Tischler“) werden von Google mäßig gut erkannt. So sind die Suchergebnisse zwar ähnlich, aber nicht gleich, weshalb Unternehmen durchaus synonyme Begriffe auf ihrer Website verwenden sollten. Noch wichtiger ist es, die Sprache der Kunden zu sprechen. So suchen die meisten Kunden beispielsweise nach einem „Klempner“, wenn sie in Wirklichkeit einen „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ benötigen. Hilfreiche kostenlose Tools zur Recherche sind beispielsweise keywordtools.org oder der Google Keyword Planner. 

2. Inhalte: Was muss man bei der Erstellung beachten? 

Jedes geschäftsrelevante Keyword sollte eine eigene Seite bekommen. Die Inhalte sollten in erster Linie auf die Zielgruppe ausgerichtet sein, aber auch suchmaschinenoptimiert sein. Wichtig ist es beispielsweise, geschäftsrelevante Suchbegriffe an mehreren Stellen in Textüberschriften und Bildbeschreibungen zu verwenden. Auch sollten Handwerker ihre Leistungen und Produkte in längeren Fließtexten ausführen und häufige Kundenfragen (FAQs) beantworten. Viele Handwerker neigen dazu, ihre Leistungsbeschreibungen sehr kurz zu halten oder sie nur stichwortartig aufzuzählen – aus SEO-Sicht ein Fehler! 
Die Texte selbst sollten stilistisch ansprechend und für Kunden leicht verständlich sein. Allein schon aus rechtlichen Gründen sollte man keinesfalls Texte oder sonstige Inhalte von anderen Seiten kopieren. ChatGPT, Gemini oder DeepSeek können zwar eine wertvolle Hilfe bei der Texterstellung sein, sie benötigen jedoch bei der Eingabe („Prompt“) unternehmensspezifische Informationen und müssen fachlich Korrektur gelesen werden. KI-generierte Bilder können als Symbolfotos verwendet werden, authentisch sind diese jedoch nicht, weshalb von einer darüberhinausgehenden Benutzung abgeraten wird. 

3. Struktur & Usability: Wie sollte eine Website aufgebaut sein? 

Ob eine Website schön ist, ist erstens Geschmackssache und spielt zweitens für Google keine Rolle – das ist so richtig wie falsch. Denn gut designte Websites helfen auch den Suchmaschinen die Inhalte besser zu verstehen. Wichtig ist daher ein klarer Aufbau, eine logische Menüstruktur, Geradlinigkeit und Konsistenz im Design. Texte sollten ordentlich gesetzt sein, Design-Elemente harmonisch zueinanderstehen, Grafiken gut aufbereitet sein und Farben mit Bedacht gewählt werden. 
Aus SEO-Sicht ist es sinnvoll, für wichtige Keywords einen eigenen (Unter-)Menüpunkt einzurichten. Gleichzeitig sollte die Navigationsstruktur flach gehalten werden und ein Menü nicht mehr als acht Punkte umfassen. Generell sollten Nutzer schnell und intuitiv jene Informationen erhalten, die sie suchen. Neben Standardangaben zu Leistungen und Produkten, Team, Kontakt und Karriere sollten sich Handwerker überlegen, welche weiteren Inhalte sie auf ihrer Website präsentieren können und wollen. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, (nach vorheriger Absprache mit den Kunden) Projekte und Referenzen aufzuführen sowie im Rahmen einer Content-Marketing-Strategie auf häufig gestellte Fragen (FAQs) einzugehen.  
Je größer eine Website ist, umso wichtiger ist die interne Verlinkung. Auch sie wirkt sich positiv auf die Suchmaschinenoptimierung aus. Mit internen Links kann man einzelnen Seiten mehr Gewicht verleihen und Nutzer auf weitere Leistungen oder Produkte aufmerksam machen.  

4. SEO-Landingpages: Auf welcher Seite landet ein Nutzer nach dem Klick? 

Eine SEO-Landingpage ist eine Seite, die auf genau ein Keyword optimiert ist (z.B. „Hochzeitsfotograf Bonn“) und darauf abzielt, bei diesem besonders gut bei Google zu ranken. Besucht ein Nutzer die Seite, soll er sofort das Gefühl vermittelt bekommen, hier genau richtig zu sein. Entsprechend gut sollte die Landingpage inhaltlich aufbereitet sein (z.B. mit passenden Texten und Bildern zur Hochzeitsfotografie in Bonn). Typisch für Landingpages ist es auch, Nutzer zu einer bestimmten Aktion (z.B. einem Telefonanruf) zu bewegen. Entsprechend sollten so genannte Call-to-Actions auf der Seite platziert werden (z.B. einem „Rufen Sie uns jetzt an!“-Button). 
Handwerksunternehmen können vor der Herausforderung stehen, dass sie ihre Dienstleistung auch in benachbarten Orten erbringen und hier ebenfalls gut ranken möchten. Aus diesem Grund ist es ratsam, für ausgewählte Keywords separate Landingpages einzurichten (z.B. zusätzlich zu „Hochzeitsfotograf Bonn“ auch „Hochzeitsfotograf Königswinter“). Damit das Hauptmenü übersichtlich bleibt, werden diese SEO-Landingpages in der Regel nur im Footer verlinkt. 

5. Lokales SEO: Wie bekommt man sein Unternehmen bei Google in die Karte?

Bei lokalen Suchen (z.B. „Kfz-Werkstatt Köln“) ist auf den Google-Suchergebnisseiten die Karte (das „Local Pack“) sehr prominent platziert. Hier werden in der Regel drei Unternehmen aufgelistet. Zu den wichtigsten Rankingfaktoren gehören dabei: die Übereinstimmung der Suchanfrage mit den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen im Google Unternehmensprofil und auf der Website, die geografische Nähe, die Anzahl und Qualität der Bewertungen, die Aktualisierungsfrequenz sowie korrekte Stammdaten. Wichtig für die lokale Suchmaschinenoptimierung ist es daher, das Google Unternehmensprofil vollständig auszufüllen – insbesondere alle Leistungen und Produkte einzutragen und diese zu beschreiben. Als Unternehmensname darf laut den Google Richtlinien ausschließlich selbiger verwendet werden. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass es für Unternehmen mit einem hohen Spezialisierungsgrad sinnvoll ist, die Hauptleistung im Namen unterzubringen (z.B. „Max Mustermann | Hochzeitsfotograf“). 
Zu nahezu jedem Bestandsbetrieb gibt es bereits ein Google Unternehmensprofil, das Google entweder automatisiert anhand von Branchenverzeichnissen angelegt hat oder das von einem Nutzer erstellt wurde. Um dieses zu beanspruchen, sollte man das eigene Unternehmen googeln und im entsprechenden Eintrag auf „Inhaber dieses Unternehmens?“ klicken. So gelangt man zu Google Unternehmensprofil. Auf der Website kann man gegebenenfalls auch ein neues Unternehmensprofil anlegen (wichtig für Gründer).