Warnung vor aktueller Betrugsmasche: Gefälschte Rechnungen im Namen von Berufsgenossenschaften
In den letzten Monaten häufen sich Fälle einer perfiden Betrugsmasche, bei der Unternehmen Schreiben erhalten, die angeblich von Berufsgenossenschaften wie der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) oder der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) stammen und zu Zahlungen für tatsächlich nichtexistierende Leistungen aufgefordert werden. Diese Schreiben, die per E-Mail oder Brief versendet werden, sind täuschend echt gestaltet unter Verwendung der Logos der vorgenannten Berufsgenossenschaften bis hin zu den Unterschriften der jeweiligen Hauptgeschäftsführer. Die angegebenen Kontodaten führen oft zu ausländischen Bankverbindungen, und die Kontaktinformationen sind gefälscht.
Die Betrugsmasche gibt es in verschiedenen Varianten:
So geht es bislang einerseits um Schreiben mit dem Betreff „ Einführung des digitalen Präventionsmoduls zum 1.Juli 2025“ bzw. „Verpflichtende Teilnahme für alle Mitgliedsunternehmen- inkl. Beitragssenkung“, in denen auf eine angeblich verpflichtende Teilnahme an einem "digitalen Präventionsmodul" hingewiesen wird, verbunden mit der Aufforderung zur Zahlung einer Teilnahmegebühr an die Berufsgenossenschaft.
Teilweise wird auch mit dem Betreff „Wichtige Zahlungsaufforderung für Augenspül-Schild (verpflichtend)“ die Anbringung bestimmter Schilder, wie eines "Augenspülstation-Schildes", als Pflicht dargestellt und in Rechnung gestellt -neuerdings erweitert um eine „Augenspülstation nach DIN Norm“.
Alle diese Schreiben sind Fälschungen und Betrug! Die Berufsgenossenschaften weisen darauf hin, dass es ein solches Präventionsmodul nicht gibt und grundsätzlich auch keine Rechnungen für Materialien, wie etwa für Schilder, versendet werden.
Unsere Empfehlung für betroffene Mitgliedsbetriebe: Keine Zahlungen leisten; Überweisen Sie kein Geld auf die in den Schreiben angegebenen Konten!
Wir raten auch davon ab, unter den in den Schreiben angegebenen Telefonnummern und E-Mail-Adressen Kontakt mit dem angeblichen Absender Berufsgenossenschaft aufzunehmen. Die angegebenen Telefonnummern führen nicht zu den offiziellen Stellen, sondern zu den Betrügern- vermutlich in einem Call-Center im Ausland; auch die Mail-Adresse, die in den Schreiben angegeben ist, ist falsch. Die beispielsweise verwendete Adresse „berufsgenossenschaft-nahrungsmittel-gastgewerbe.com“ wird auf die tatsächliche Seite der BGN weitergeleitet – auch dies ist ein perfides Täuschungsmanöver.
Sollten Sie also Post von Ihrer Berufsgenossenschaft bekommen, im Zweifel immer auf Echtheit prüfen oder direkt mit Ihrer Berufsgenossenschaft über die bekannten offiziellen Kommunikationswege Kontakt aufnehmen.
Für Fragen zu dieser Betrugsmaschen steht Ihnen die Rechtsabteilung Ihrer Kammer gerne zur Verfügung.