
Staatspreis MANUFACTUM NRWZwei Preisträger kommen aus dem Bezirk der HWK Köln
Mona Neubauer, stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, hat den diesjährigen Staatspreis NRW für angewandte Kunst und Design im Handwerk verliehen. Zwei der sechs Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus dem Kammerbezirk Köln.
Seit über 60 Jahren gibt es den Wettbewerb MANUFACTUM als Leistungsschau des gestaltenden Handwerks in Nordrhein-Westfalen: Der alle zwei Jahre verliehene Staatspreis NRW ist einer der traditionsreichsten und mit insgesamt 60.000 Euro Preisgeld bedeutendsten Preise seiner Art in Deutschland. Schirmherr ist Ministerpräsident Hendrik Wüst. Die diesjährigen sechs Preisträgerinnen und Preisträger wurden am Samstag, 21. Juni, im Rathaus der Stadt Dortmund von der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin, Mona Neubaur, ausgezeichnet. In ihrer Laudatio würdigte sie die Perfektion, die gestalterische Präzision und den innovativen Charakter der Arbeiten sowie die dahinterstehenden handwerklichen Fähigkeiten.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Staatspreises MANUFACTUM NRW 2025 sind:
- Julian Braun aus Köln in der Kategorie Bild- & Druckmedien
- Gabi Mett aus Essen in der Kategorie Kleidung & Textil
- Paul Vietz aus Aachen in der Kategorie Möbel
- Anke Wolf aus Stolberg in der Kategorie Objekt & Skulptur
- Uta K. Becker aus Hoffnungsthal in der Kategorie Wohnen & Außenbereich
- Zohair Zouirech aus Düsseldorf in der Kategorie Objekt & Skulptur (Sonderpreis)
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Handwerk heißt nicht nur, geschickt mit Werkzeugen umzugehen – es geht um Ideen, Weitblick und echte Leidenschaft. Mit unserem Staatspreis MANUFACTUM würdigen wir Menschen, die mit Können und Kreativität unsere Zukunft mitgestalten. Sie zeigen, wie innovativ und spannend Handwerk sein kann – und begeistern damit auch die nächste Generation. Das ist Handwerkskunst made in NRW – bodenständig, klug und zukunftsorientiert.“
Berthold Schröder, Präsident des WHKT: „Allen Staatspreisträgerinnen und Staatspreisträgern sowie Ausstellenden gratuliere ich mit voller Begeisterung und kann nur empfehlen, sich die Ausstellung anzuschauen, sich inspirieren zu lassen und mit der Überzeugung nach Hause zu gehen, dass man mit Kreativität, Talent und der passenden Qualifikation gerade im Handwerk nicht nur Neues erschafft, sondern vor allem sich selbst verwirklicht. Dem Land Nordrhein-Westfalen danke ich für die konsequente Förderung des Staatspreises MANUFACTUM NRW für angewandte Kunst und Design im Handwerk.“
Für die Handwerkskammer zu Köln gratulierte Vizepräsident Alexander Hengst den Preisträgerinnen und Preisträgern. „Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen exemplarisch für ein Handwerk, das technisches Können mit künstlerischer Ausdruckskraft und Innovationsfreude vereint. Herzlichen Glückwunsch an alle Ausgezeichneten für ihre herausragenden Leistungen! Dass mit Uta K. Becker und Julian Braun zwei Staatspreisträger aus unserem Kammerbezirk kommen, erfüllt mich mit Stolz. Sie zeigen, wie kreativ und leistungsstark das gestaltende Handwerk in unserer Region ist.“
Zwei Arbeiten aus dem Kammerbezirk Köln ausgezeichnet
Julian Brauns Arbeit "DUNKEL WAR’S" besteht aus einer im Buchbindehandwerk gebauten und mit Buchbindeleinen bezogenen Grafikmappe zur Aufbewahrung von im Sieb- und Hochdruckverfahren hergestellten Originaldruckgrafiken. In der Mappe befinden sich die Textabschnitte zum Gedicht "Dunkel war‘s, der Mond schien helle" in 15 Einzelblättern, eine weitere Fassung in Heftform sowie die originale, geschnittene Linoldruckplatte des Titelblattes. Die Jury überzeugte vor allem der experimentelle, textbezogene Umgang mit Schrift und die Komposition der einzelnen Blätter in ihrer typografischen Vielfalt. Die als "Typografiken" bezeichneten Drucke machen den hohen Stellenwert von Schriftgestaltung in dieser Arbeit qualitativ und gestalterisch sensibel erfahrbar. Durch den intensiven, analogen Entstehungsprozess jedes einzelnen Blattes intensiviert sich die Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen. Durch die beigefügte Druckplatte wird der Prozess für Betrachtende nachvollziehbar.
Uta K. Beckers Arbeit "DUAL" besteht aus zwei Gefäßen, die jeweils zwei verschiedene Funktionen vereinen. Sie greifen Dualitäten wie glasiert/unglasiert, rau/geglättet auf und spielen mit diesen Gegensätzen. Gefertigt in der Raku-Brenntechnik, bei der es zumeist um zufällige Brenn- und Farbeffekte geht, erreicht Uta K. Becker eine Perfektion, die es ihr erlaubt, gezielt durch eine starke Nachreduktion ein tiefes, metallisch schimmerndes Schwarz zu erzeugen, das im Gegensatz zu den weiß-grauen, glasierten Flächen steht. In der Reduktion von Form und Farbe entsteht eine Komposition von großer Klarheit, ein Spiel von Gegensätzen mit der Einladung, die Gefäße in unterschiedlicher Weise zueinander in Beziehung zu setzen. Die Jury beeindruckte besonders die souveräne Beherrschung der Raku-Brenntechnik sowie die formal perfekte Ausführung der keramischen Formen.
Die ausgezeichneten Arbeiten der sechs Staatspreisträgerinnen und Staatspreisträger sowie 116 weitere Exponate präsentiert das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in Dortmund vom 22. Juni bis 21. September 2025.
Weiteren Informationen zum Wettbewerb und zu allen ausgezeichneten Arbeiten finden Sie auf ► www.staatspreis-manufactum.de
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Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), Preisträgerin Uta K. Becker, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (von links).

Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), Preisträger Julian Braun, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (von links).