Ausbildung im Bonner Handwerksbetrieb Stuck Belz
Handwerkskammer zu Köln
Ausbildung im Bonner Handwerksbetrieb Stuck Belz

Die Handwerksunternehmen in der Region Köln-Bonn steigerten die Zahl der im letzten Jahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um vier Prozent. Einen starken Zuwachs gab es dabei in Köln und Leverkusen, ein schwaches Ergebnis in Bonn und im Rhein-Erft-Kreis.Aufwärtstrend am Lehrstellenmarkt 2018 setzt sich fort

Im Jahr 2018 haben die Handwerksunternehmen in der Region Köln-Bonn 4.910 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen, das ist ein Zuwachs von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (in dieser Statistik sind nur die Ausbildungsverhältnisse berücksichtigt, die am Jahresende noch bestanden). "Damit setzt sich der Aufwärtstrend am Lehrstellenmarkt fort, bereits im vierten Jahr in Folge hat das Handwerk in unserem Kammerbezirk mehr junge Menschen für eine Ausbildung gewinnen können", kommentiert Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, die Bilanz für 2018. Die Steigerungsrate bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen lag in den Jahren 2016 und 2017 mit 2,0 und 1,5 Prozent unter dem im vergangenen Jahr erzielten Ergebnis. 

Dabei verzeichnet die Lehrstellenstatistik der Handwerkskammer für 2018 einen besonders starken Zuwachs bei den neuen Ausbildungsverträgen in Köln und in Leverkusen: In Köln erhöhte sich die Zahl der im Handwerk abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse von 1.445 auf 1.560 (Plus von acht Prozent), in Leverkusen von 197 auf 224 (Plus von 13,7 Prozent). Hingegen blieb der Umfang der neuen Ausbildungsverträge im Rhein-Erft-Kreis (Minus von 1,1 Prozent) und in Bonn (Plus von 0,8 Prozent) weitgehend unverändert. Da das Handwerk im Rhein-Sieg-Kreis einen Zuwachs von 4,2 Prozent erreichte, errechnet sich für den Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg insgesamt ein Anstieg von 3,1 Prozent.

Besonders dynamisch entwickelte sich im letzten Jahr der Lehrstellenmarkt in den Bau- und Ausbauberufen: Hier ergibt sich bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen, bezogen auf den gesamten Bezirk der Handwerkskammer, ein Plus von 9,2 Prozent. Die mit Abstand größte Handwerksgruppe sind die Berufe aus den Elektro-, Kfz- und Metallbranchen, hier erhöhte sich die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse von 2.094 auf 2.255 (Plus von 7,7 Prozent). "Genau in den Handwerkszweigen, die bereits heute unter Fachkräftemangel leiden, konnten mehr Nachwuchskräfte akquiriert werden", freut sich Dr. Markus Eickhoff, stellvertretender Geschäftsführer der Handwerkskammer. 

Nach seiner Einschätzung zahlt sich die intensive Nachwuchswerbung der Handwerksunternehmen und der Handwerksorganisationen inzwischen aus. So nahm die Handwerkskammer zu Köln im vergangenen Jahr an rund 200 Ausbildungsbörsen, Ausbildungsmessen und Schulveranstaltungen teil, um junge Menschen über Ausbildungschancen im Handwerk zu informieren. Auch bei Abiturienten "stellen wir ein steigendes Interesse an der dualen Berufsausbildung fest", erläutert Weltrich. Inzwischen habe bereits jeder fünfte Jugendliche, der eine Ausbildung im Handwerk der Region Köln-Bonn beginnt, das Abitur. 

Allerdings fällt die Lehrstellenbilanz 2018 für eine seit längerem von Nachwuchssorgen geplagte Branche nicht erfreulich aus: Im Nahrungsmittelhandwerk (Bäcker, Fleischer, Konditoren) ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 187 im Jahr 2017 auf inzwischen 173 gesunken (Minus von 7,5 Prozent).