
4. Jahrestag der HochwasserkatastropheWirtschaftsministerin Neubaur besuchte Handwerksbetriebe, die dank Aufbauhilfe neustarten konnten
Die Hochwasserkatastrophe vor vier Jahren hat auch viele Unternehmen in Nordrhein-Westfalen schwer getroffen. Gemeinsam mit Handwerkskammerpräsident Thomas Radermacher hat sich die stellevertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen Mona Neubaur über den erfolgreichen Wiederaufbau zweier betroffener Betriebe informiert.
In eineinhalb Wochen jährt sich die Flut im Juli 2021 zum vierten Mal. Durch die in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 beginnende Hochwasserkatastrophe waren allein in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen ums Leben gekommen. Es entstanden Schäden in Milliardenhöhe. Neben vielen Bürgerinnen und Bürgern waren auch zahlreiche Unternehmen betroffen. Die Landesregierung stellte in der Folge Aufbauhilfen für Unternehmen zur Verfügung, um Sachschäden und Einkommenseinbußen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe entstanden sind, zu ersetzen. Die zuständigen Kammern – so auch die HWK Köln – waren und sind für die betroffenen Betriebe erste Ansprechpartner bei der Beantragung der Aufbauhilfen. Gut für die Betriebe: Die Frist zur Antragstellung für Unternehmen wurde um ein weiteres Jahr bis 30. Juni 2026 verlängert.
Am Donnerstag, 3. Juli 2025, informierte sich Wirtschaftsministerin Mona Neubaur gemeinsam mit Thomas Radermacher, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, bei zwei von der Flut betroffenen Handwerksbetrieben. Sie konnten dank der Aufbauhilfe des Landes neustarten. In Radevormwald besuchten sie den an der Wupper gelegenen Metallbaubetrieb Baratec von Vitali Bakaev. Der Betrieb stand zwar nach der Flut nicht vollständig unter Wasser, allerdings waren infolge von Kurzschlüssen zahlreiche CNC-, Dreh- und Fräsmaschinen defekt. Durch den Einsatz der Mitarbeitenden bei den Aufräumarbeiten und die schnelle Beschaffung von Ersatzteilen und -maschinen konnte der Betrieb zügig wieder aufgenommen werden. Später sorgte die Aufbauhilfe des Landes für die finanzielle Entlastung. Der Friseursalon Claudia Müller Intercoiffure in Leverkusen-Schlebusch wurde durch das Hochwasser der Dhünn vollständig zerstört: Der Laden stand unter Wasser, Einrichtung und Geräte waren unbrauchbar. Glücklicherweise konnte Claudia Müllers Team übergangsweise einen anderen Salon nutzen. Dank der Unterstützung ihres guten Netzwerks, vieler Handwerker vor Ort und der Aufbauhilfe des Landes konnte Müller ihren Salon bereits im November 2021 wiedereröffnen.
Stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: "Mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die durch diese Katastrophe geliebte Menschen, ihr Zuhause oder ihren Betrieb verloren haben. Ich habe großen Respekt vor dem Mut und der Entschlossenheit, mit denen sich so viele Menschen trotz allem nicht haben unterkriegen lassen. Es ist bewegend zu sehen, wie inmitten des Leids auch neue Stärke, Solidarität und Gemeinschaft entstanden sind. Die Opfer der Flutnacht werden nie vergessen sein – ihr Schicksal bleibt Teil unserer gemeinsamen Erinnerung."
Neubaur weiter: "Auch vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe sind viele Wunden der Flutnacht nicht verheilt. Doch Nordrhein-Westfalen steht zusammen – aus der gemeinsamen Trauer und der gelebten Solidarität haben die Menschen neuen Mut geschöpft. Sie haben die Ärmel hochgekrempelt und den Wiederaufbau entschlossen und mit vereinten Kräften angepackt. Auch bei BARATEC in Radevormwald und Claudia Müller Intercoiffure in Leverkusen. Diese Beispiele geben Zuversicht – aber klar ist auch, es bleibt viel zu tun. Deshalb haben wir die Antragsfrist der Aufbauhilfe für Unternehmen nochmals bis Mitte 2026 verlängert. So sorgen wir weiterhin dafür, dass die Unterstützung dort ankommt, wo sie gebraucht wird – schnell, unbürokratisch, verlässlich. Denn in NRW lassen wir niemanden allein."
Die beiden besuchten Betriebe sind bei der Handwerkskammer zu Köln eingetragen. Nach der Flut wurden sie wie viele andere Betriebe durch die Kaufmännische Unternehmensberatung der Kammer unterstützt. Die HWK Köln berät ihre betroffenen Mitgliedsbetriebe zur Antragsstellung, führt eine Plausibilitätsprüfung durch und gibt ein Votum zum jeweiligen Antrag ab. Die NRW.BANK bewilligt die Mittel und zahlt sie an die Betriebe aus.
Handwerkskammerpräsident Thomas Radermacher: "Viele Handwerkerinnen und Handwerker haben sich nach der Flutkatastrophe 2021 für den Wiederaufbau engagiert. Sie haben dabei geholfen, Schäden bei ihren Kundinnen und Kunden, Nachbarn und Bekannten zu beseitigen und die Infrastruktur in ihren Regionen wiederherzustellen. Doch viele Betriebe waren auch selbst stark betroffen. Die besuchten Betriebe zeigen auf beeindruckende Weise, wie entschlossen und zielgerichtet das Handwerk nach der Hochwasserkatastrophe gehandelt hat. Vitali Bakaev und sein Team von Baratec haben zügig Ersatzteile beschafft und die Maschinen repariert, um schnellstmöglich wieder arbeitsfähig und für die Kundinnen und Kunden da zu sein. Claudia Müller hat sich um Ausweichräume für ihre Mitarbeiterinnen gekümmert und gleichzeitig alle Kraft in den sofortigen Wiederaufbau ihres Salons gesteckt. Ich wünsche mir, dass derartige Erfolgsgeschichten andere Betriebe ermutigen, ebenfalls noch Aufbauhilfen zu beantragen und die verlängerte Frist zu nutzen. Die Handwerkskammer steht ihnen mit Beratung und Unterstützung gerne zur Seite."
Die Frist zur Antragstellung für Unternehmen wurde – analog zur Wiederaufbauhilfe für Privatpersonen – bis zum 30. Juni 2026 verlängert. Mitgliedsbetriebe der HWK Köln kontaktieren bitte die Kaufmännische Unternehmensberatung unter Telefon 0221 2022-346 oder per E-Mail an unternehmensberatung@hwk-koeln.de. Weitere Informationen finden Sie auf hwk-koeln.de > Unternehmensberatung > Wiederaufbau nach der Flut > Aufbauhilfe...
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